Immer mehr Geflüchtete aus der Ukraine möchten dauerhaft in Deutschland bleiben. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, ist dieser Trend besonders in Berlin spürbar, wo Zehntausende Ukrainer*innen vor dem Krieg Schutz gefunden haben. Die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/27/behoerdenchef-mehr-ukraine-fluechtlinge-wollen-bleiben) zitiert Mark Seibert, den Präsidenten des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF), mit den Worten: "Aktuell sagt eine Mehrheit von 65 Prozent: 'Wir bleiben hier. Wir richten uns ein.'" Diese Aussage basiert auf regelmäßigen Befragungen in der Notunterkunft Tegel. Noch vor anderthalb Jahren plante die Mehrheit der Befragten eine Rückkehr in ihre Heimat.
Das steigende Interesse an Deutschkursen und die aktive Suche nach Arbeit untermauern diese Entwicklung. Der Tagesspiegel (https://www.tagesspiegel.de/berlin/flucht-vor-dem-krieg-behordenchef-mehr-ukraine-fluchtlinge-wollen-bleiben-12775376.html) berichtet von einem großen Interesse an den angebotenen Jobbörsen, zum Beispiel in der Großunterkunft Tegel. Seibert bestätigt dies: "Wir sehen, dass sich das Bild dreht. Wir merken das auch an der stärkeren Inanspruchnahme von Deutschkursen."
Der seit Februar 2022 andauernde Krieg hat Millionen Ukrainer*innen zur Flucht gezwungen. Allein in Berlin leben schätzungsweise 50.000 bis 60.000 Geflüchtete aus der Ukraine, die genaue Zahl ist unbekannt. Das LAF beherbergt derzeit rund 9.000 ukrainische Kriegsflüchtlinge in seinen Unterkünften, davon 3.000 in Tegel. Viele weitere Geflüchtete leben in privaten Unterkünften oder wurden privat aufgenommen.
Im Gegensatz zu Asylsuchenden haben Geflüchtete aus der Ukraine einen anderen Aufenthaltsstatus. Sie dürfen in Deutschland arbeiten und haben Zugang zu Leistungen wie Gesundheitsversorgung und Bürgergeld. Dies erleichtert ihre Integration und den Aufbau eines neuen Lebens in Deutschland. Eine im Oktober 2024 auf Migazin (https://www.migazin.de/2024/10/21/studie-mehr-ukrainische-fluechtlinge-wollen-im-ausland-bleiben/) veröffentlichte Studie des ifo Instituts bestätigt den Trend, dass immer mehr ukrainische Geflüchtete langfristig im Ausland bleiben möchten. Die Studie zeigt zudem, dass die Rückkehrbereitschaft mit zunehmender Kriegsdauer sinkt.
Das Schweizer Staatssekretariat für Migration (SEM) (https://www.sem.admin.ch/sem/de/home/sem/aktuell/ukraine-krieg.html) informiert umfassend über den Schutzstatus S für Geflüchtete aus der Ukraine, der unter anderem den Zugang zum Arbeitsmarkt und zu Sozialleistungen ermöglicht. Auch die Verbraucherzentrale (https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/vertraege-reklamation/kundenrechte/neu-in-deutschland-was-gefluechtete-aus-der-ukraine-beachten-sollten-71305) bietet wichtige Informationen für Geflüchtete aus der Ukraine, die bei der Ankunft in Deutschland relevant sind, beispielsweise zu Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen, Mobilität, Unterkunft und Kontoeröffnung.