27.11.2024
Pistorius-Momentum und Scholz' Durchsetzung: Der SPD-Kurs nach dem Ampel-Aus

Neuwahlen und Kanzlerkandidatur: Die SPD nach dem Ampel-Aus

Nach dem Scheitern der Ampel-Koalition und der Ankündigung von Neuwahlen steht die SPD vor der Aufgabe, verlorene Wähler zurückzugewinnen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) in ihrem Liveticker zur Bundestagswahl 2025 berichtet, sah Forsa-Chef Manfred Güllner in Verteidigungsminister Boris Pistorius einen potentiell stärkeren Kanzlerkandidaten als den amtierenden Bundeskanzler Olaf Scholz. Güllner schätzte gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“, dass die SPD mit Pistorius an der Spitze in den jüngsten Forsa-Umfragen 21 Prozent erreicht und damit die AfD überholt hätte. Auch laut RTL/ntv-Trendbarometer hätte die Partei mit Pistorius als Kanzlerkandidaten sechs Prozentpunkte mehr einfahren können. Güllner bezeichnete sowohl Scholz als auch den CDU-Spitzenkandidaten Friedrich Merz als „keine echten Zugpferde“. Die FAZ zitiert ihn weiter: „Angesichts des Unmuts über die Ampel müsste die CDU eigentlich weit über 35 Prozent liegen, doch Merz kommt in der Bevölkerung einfach zu schlecht an.“

Die Diskussion um die Kanzlerkandidatur innerhalb der SPD wurde intensiv geführt. Die FAZ berichtet, dass der SPD-Nachwuchs der Parteiführung ein verheerendes Zeugnis ausgestellt habe. Juso-Chef Philipp Türmer kritisierte die Parteivorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil für ihren Umgang mit der Situation. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher zeigte sich erleichtert über die Entscheidung für Scholz und betonte dessen Stärke als Krisenmanager. Auch der hessische SPD-Chef Sören Bartol begrüßt die Entscheidung.

Die Reaktionen anderer Parteien wurden ebenfalls von der FAZ dokumentiert. FDP-Chef Christian Lindner warf der SPD vor, die „Zerstörung der FDP“ anzustreben. Er verteidigte das Ende der Ampel-Koalition und betonte, er habe dabei das Wohl Deutschlands im Blick gehabt. SPD-Chefin Saskia Esken sieht ihre Partei durch die Debatte um die Kanzlerkandidatur nicht geschwächt, sondern gestärkt.

Wie RTL News berichtet, nominierte der SPD-Vorstand Olaf Scholz schließlich einstimmig zum Kanzlerkandidaten. Diese Entscheidung soll auf einem Parteitag im Januar bestätigt werden. In den Wochen zuvor hatte es eine öffentliche Diskussion darüber gegeben, ob der deutlich populärere Verteidigungsminister Boris Pistorius Scholz ersetzen sollte. Pistorius verzichtete jedoch auf eine Kandidatur. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder nannte Bedingungen für eine erneute Große Koalition mit der SPD, darunter eine grundlegende Wende in der Migrations- und Bürgergeldpolitik.

Der ARD-DeutschlandTrend zeichnet ein gemischtes Bild. Während die Union in der Sonntagsfrage führt, schnitt Boris Pistorius in der Kandidatenfrage besser ab als Olaf Scholz. Eine relative Mehrheit der Befragten sprach sich dafür aus, dass die Union die nächste Bundesregierung anführen sollte.

Die tagesschau berichtet über die Reaktionen auf das Ampel-Aus und stellt fest, dass sich eine Mehrheit der Deutschen Sorgen um die Demokratie macht. Die Sicherung des Friedens ist ein wahlentscheidendes Thema.

TAG24 berichtet über die Ernennung von Cem Özdemir zum Bildungsminister durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und fasst die Entwicklungen rund um das Ampel-Chaos sowie die Reaktionen von Politikern wie Olaf Scholz, Lars Klingbeil und Christian Lindner zusammen.

Auch die mittelbayerische.de berichtet über die Ereignisse nach dem Ampel-Aus und konzentriert sich dabei auf die Reaktionen aus der Politik und die Stimmung in der Bevölkerung.

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