Gewalt in Beziehungen, sei es physisch oder psychisch, ist ein weit verbreitetes Problem. Oftmals ist es für Außenstehende schwer zu erkennen, da die Gewalt hinter verschlossenen Türen stattfindet. Doch gerade Familie und Freunde können eine wichtige Rolle spielen, indem sie Betroffenen Unterstützung und Hilfe anbieten. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) in einem Artikel vom 24. November 2024 berichtet, beginnt Gewalt in Partnerschaften meist schleichend und ist selbst für Betroffene schwer zu erkennen.
Ein wichtiger Aspekt, den die FAZ hervorhebt, ist die Selbstbestimmung der Betroffenen. Im Gespräch mit einer Expertin betont die Zeitung, wie wichtig es ist, dass die Betroffene selbst entscheidet, welche Schritte sie unternehmen möchte. Gut gemeinte Ratschläge, wie "Pack deine Sachen und geh!", können kontraproduktiv sein und die Betroffene verschrecken. Stattdessen sollten Angehörige ihre Unterstützung anbieten und Fragen stellen wie: "Magst du mir erzählen, was passiert ist?" oder "Möchtest du mit zu mir kommen?". So wird signalisiert, dass die Betroffene selbst entscheiden kann, was sie braucht.
Wie die Website with-you.ch beschreibt, ist es für Angehörige oft schwer nachvollziehbar, warum Betroffene die Gewalt so lange aushalten. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Oftmals fühlen sich Betroffene durch emotionale Gewalt, wie Manipulation und Kontrolle, ohnmächtig und hilflos. Sie hoffen auf Besserung und erinnern sich an die "guten Zeiten" der Beziehung. Angst vor den Konsequenzen einer Trennung, finanzielle Abhängigkeit oder gemeinsame Kinder können weitere Faktoren sein, die eine Trennung erschweren.
Warnsignale für Gewalt in der Beziehung können laut malteser.de sozialer Rückzug, unerklärliche Verletzungen, fehlende Entscheidungsfreiheit oder ständige Angstzustände sein. Auch das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" bietet auf seiner Website (hilfetelefon.de) Informationen für unterstützende Personen und betont die Wichtigkeit der Vertraulichkeit. Angehörige können sich dort anonym beraten lassen und über ihre Sorgen sprechen.
Psychische Gewalt ist oft schwieriger zu erkennen als körperliche. Wie die FAZ erklärt, "schlägt der Täter sozusagen mit Worten zu". Beleidigungen, Beschimpfungen, Entwertungen und das Verdrehen der Realität gehören zu den typischen Merkmalen. Der Täter arbeitet systematisch daran, das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl der Partnerin zu zerstören, um sie leichter manipulieren und kontrollieren zu können.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (bmfsfj.de) listet verschiedene Hilfsangebote für Betroffene und ihr Umfeld auf, darunter Frauenhäuser, Fachberatungsstellen und das Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen". Auch re-empowerment.de bietet Informationen und Unterstützung für Angehörige und betont, wie wichtig es ist, die eigenen Belastungsgrenzen zu beachten. Helfen ist wichtig, aber man sollte sich nicht selbst überfordern.
Der Artikel von ARD Alpha (ardalpha.de) beleuchtet die statistische Seite des Problems und erklärt, was als häusliche Gewalt gilt. Die Definition umfasst nicht nur körperliche Gewalt, sondern auch psychische, sexuelle, ökonomische und digitale Gewalt. Der Artikel betont, dass häusliche Gewalt ein gesamtgesellschaftliches Problem ist und Präventionsmaßnahmen sowie ein Ausbau des Unterstützungssystems notwendig sind.
Auch Männer können Opfer von häuslicher Gewalt werden, wie arrivesafe.app beschreibt. Die Website informiert über Warnsignale und Hilfsangebote und weist darauf hin, dass Männer oft Schwierigkeiten haben, sich als Opfer zu sehen und Hilfe zu suchen.
Quellen: