22.11.2024
Putins Drohung Eskalation im Ukrainekrieg

Die Lage im Überblick: Russland droht mit weiteren Raketenangriffen

Russland hat nach dem Angriff mit einer neuen Mittelstreckenrakete auf die ukrainische Stadt Dnipro weitere Schläge gegen die Ukraine und ihre westlichen Unterstützer angedroht. Kremlchef Wladimir Putin bekräftigte dieses Vorgehen als Reaktion auf die Erlaubnis der USA und anderer Länder, dass die Ukraine weitreichende Waffen gegen russisches Territorium einsetzen darf. Wie die dpa berichtet, bezeichnete Putin den Konflikt als einen „vom Westen provozierten Regionalkonflikt“, der „Elemente globalen Charakters angenommen“ habe. Der Angriff auf Dnipro, den Standort des ukrainischen Rüstungskonzerns Juschmasch, erfolgte mit sechs konventionellen Sprengköpfen, wie Putin betonte. Laut ZEIT ONLINE wurde diese Meldung von der dpa übernommen.

Die USA bewerten den russischen Angriff auf Dnipro als einen Einschüchterungsversuch gegenüber der Ukraine und ihren Verbündeten. Ein Regierungsvertreter erklärte, Russland verfüge wahrscheinlich nur über wenige dieser experimentellen Raketen. Die Ukraine habe bereits Angriffe mit Raketen mit deutlich größeren Sprengladungen überstanden. Wie die dpa meldet, hatten die USA Kiew und ihre Verbündeten vor dem möglichen Einsatz der neuen Rakete gewarnt. Moskau informierte Washington kurz vor dem Abschuss über die vorhandenen „Kanäle zur Verringerung nuklearer Risiken“, so die Vize-Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums, Sabrina Singh.

Derweil hat das US-Verteidigungsministerium mögliche Anpassungen der amerikanischen Atomwaffen-Strategie angekündigt, nur wenige Tage nach der Änderung der russischen Atomdoktrin. Vize-Minister Richard Johnson begründete dies mit den verbesserten nuklearen Fähigkeiten Chinas und Russlands. Eine Anpassung der 2022 aktualisierten Strategie sei notwendig, um eine wirksame nukleare Abschreckung zu gewährleisten. Russland hatte seine Atomdoktrin kürzlich geändert und wertet nun die Aggression eines nicht-atomaren, aber von Atommächten unterstützten Staates als gemeinsamen Angriff. Das Pentagon sieht auch jenseits von Russland und China Risiken, da mehrere Länder ihre Atomwaffenarsenale vergrößern und modernisieren.

In der Nacht auf Freitag, den 1003. Tag des russischen Angriffskriegs, wurden Teile der Ukraine erneut mit russischen Drohnenangriffen konfrontiert. Die ukrainische Luftabwehr reagierte auf mehrere Drohnenschwärme in den östlichen Regionen Charkiw und Sumy. Russische Behörden meldeten ihrerseits ukrainische Kampfdrohnen über den Gebieten Brjansk und Tula. Die tagesschau berichtete am 10.10.2022 über die Drohungen Putins mit weiteren Angriffen als Reaktion auf „terroristische Handlungen“.

Die Eskalation des Konflikts wird durch die anhaltende Debatte um Waffenlieferungen weiter verschärft. Wie der stern am 21.11.2024 berichtete, drohte Putin den westlichen Unterstützern der Ukraine mit möglichen Raketenangriffen. Er bekräftigte Russlands Recht, Waffen gegen militärische Objekte der Länder einzusetzen, die der Ukraine den Einsatz ihrer Waffen gegen russische Ziele erlauben. Die Ukraine hat Berichten zufolge in den vergangenen Tagen ATACMS-Raketen aus US-Produktion und britische Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow auf Militärziele in Russland abgefeuert.

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