Wie diverse Medien, darunter die „Financial Times“ und der „Guardian“, unter Berufung auf Insider berichten, hat die Ukraine möglicherweise zum ersten Mal vom Vereinigten Königreich gelieferte Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow gegen Ziele in Russland eingesetzt. Die Zeit berichtete ebenfalls über diese Entwicklung (https://www.zeit.de/news/2024-11/20/munition-drohnen-usa-sagen-ukraine-weitere-militaerhilfe-zu). Das britische Verteidigungsministerium äußerte sich auf Anfrage der dpa nicht zu diesen Berichten. Bisher hat sich die britische Regierung zurückhaltend zu den Einsatzbedingungen der Storm-Shadow-Marschflugkörper durch die Ukraine geäußert.
Der „Telegraph“ meldete den Fund von Trümmerteilen der Marschflugkörper in der Nähe des Ortes Marjino im russischen Gebiet Kursk, etwa 45 Kilometer von der Grenze entfernt. Der Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow, erklärte über den Kurznachrichtendienst Telegram, zwei Raketen seien abgeschossen worden, ohne jedoch weitere Details zu nennen.
Diese Entwicklung folgt auf die kürzlich erfolgte Genehmigung der USA, dass die Ukraine Raketen mit größerer Reichweite aus US-Produktion gegen Ziele in Russland einsetzen darf, wie verschiedene Medien berichteten. Laut Angaben aus Moskau feuerte die Ukraine sechs ATACMS-Raketen auf russisches Gebiet ab.
Der britische Storm Shadow ist ein luftgestützter Marschflugkörper mit einer Reichweite von über 250 Kilometern. Er ist für Präzisionsangriffe auf Ziele wie Bunker oder kritische Infrastruktur konzipiert und baugleich mit den französischen Scalp-Raketen.
Die Ukraine befindet sich im dritten Jahr des russischen Angriffskrieges. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte wiederholt um die Genehmigung gebeten, weitreichendere Waffen westlicher Partner auf russischem Territorium einsetzen zu dürfen. Dies sei für den Kriegsverlauf entscheidend, so die Begründung.
Die Zustimmung der USA wird als Reaktion auf den vermuteten Einsatz nordkoreanischer Soldaten auf russischer Seite gewertet. Russland hingegen sieht die Lieferung der US-Waffen als Eskalation und als eine stärkere Einbeziehung der USA und anderer westlicher Staaten in den Krieg.
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