Die Vendée Globe, das härteste Segelrennen der Welt, steht bevor. Alle vier Jahre zieht es die wagemutigsten Segler hinaus auf den Ozean, um nonstop, alleine und ohne Unterstützung die Welt zu umrunden. Unter ihnen: Boris Herrmann, der sich trotz der Strapazen und der traumatischen Einsamkeit der ersten Teilnahme erneut dieser Herausforderung stellt. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 10.11.2024 berichtete, hatte Herrmann nach seiner ersten Vendée Globe eigentlich geschworen, nie wieder an diesem Rennen teilzunehmen. Erschöpfung und die mentale Belastung der Isolation hatten tiefe Spuren hinterlassen. Doch die Faszination dieses Rennens, die er selbst als „wie ein Virus“ beschreibt, hat ihn wieder gepackt.
Die Dokumentation "Boris Herrmann - Segeln am Limit" (NDR) beleuchtet die extremen Anforderungen dieses Rennens, sowohl an Mensch als auch Material. 80 Tage lang ist der Segler auf sich allein gestellt, muss alle Aufgaben – von der Navigation und dem Steuern über Reparaturen bis hin zur medizinischen Versorgung – selbst bewältigen. Er ist Meteorologe, Taktiker, Ingenieur und Handwerker in einer Person. Die Dokumentation zeigt auch, wie Herrmann nach seiner ersten Vendée Globe ein komplett neues Schiff konstruierte, die Malizia-Seaexplorer, speziell angepasst an die extremen Bedingungen des Südmeers. Die „Foils“, die Tragflächen des Schiffes, die in bestimmten Bedingungen die Geschwindigkeit verdoppeln können, sind für Herrmann eine Revolution im Segelsport, wie er in der NDR-Dokumentation betont.
Die Vorbereitung auf die Vendée Globe ist ein langwieriger Prozess. Um sein neues Schiff optimal zu beherrschen und die bestmögliche Performance herauszuholen, musste Herrmann unzählige Seemeilen alleine zurücklegen und mehrere Transatlantikrennen absolvieren. Die Dokumentation gibt auch Einblicke in Herrmanns persönliches Umfeld und seine familiären Wurzeln. Sein Vater erzählt von Herrmanns Kindheit, in der das Segeln schon früh eine zentrale Rolle spielte. Die Dokumentation zeichnet ein intimes Porträt des Extremseglers und zeigt seine Motivation und seine Emotionen auf dem Weg zu seiner nächsten großen Herausforderung.
Die Vendée Globe ist mehr als nur ein Rennen. Sie ist ein Kampf gegen die Elemente, gegen die eigene Schwäche und gegen die Einsamkeit des Ozeans. Für Boris Herrmann ist sie eine Sucht, ein Virus, der ihn nicht loslässt. Trotz der Strapazen und der Gefahren zieht es ihn immer wieder hinaus auf das Meer, um sich dieser ultimativen Herausforderung zu stellen.
Quellen:
- Frankfurter Allgemeine Zeitung: Segeln: Für Boris Herrmann ist Regatta Vendée Globe „wie ein Virus“ (10.11.2024)
- NDR: Dokumentation "Boris Herrmann - Segeln am Limit"