27.11.2024
Massive Drohnenangriffe auf Ternopil und Eskalation der Kämpfe in der Ukraine

Russische Drohnenangriffe treffen Ternopil schwer – Kämpfe und Eskalation im Ukraine-Krieg

Nach einem massiven russischen Drohnenangriff kämpft die westukrainische Stadt Ternopil mit den Folgen. Teile der Stadt sind laut Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) weiterhin ohne Strom, und die Warmwasserversorgung ist bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zusammengebrochen. Bürgermeister Serhij Nadal erklärte in einem Telegram-Video, dass in einigen Stadtteilen nur alle acht Stunden für zwei Stunden Strom verfügbar sei. Wasserversorgung und Abwasserentsorgung funktionieren zwar wieder, jedoch gibt es kein warmes Wasser. Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten werden mit Notstrom versorgt, die Fernwärme teilweise durch Generatoren. Deutschland plant laut FAZ zusätzliche Unterstützung für die Reparatur der ukrainischen Energieinfrastruktur.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte, dass die Reparatur der Schäden in Ternopil Zeit in Anspruch nehmen wird. Er verurteilte die Angriffe und bezeichnete sie als Beweis dafür, dass Russland weit von Friedensverhandlungen entfernt sei. Die dpa berichtet unter Berufung auf die ukrainische Luftabwehr, dass in der Nacht zum Dienstag 188 Drohnen und vier ballistische Raketen vom Typ Iskander-M auf die Ukraine abgefeuert wurden. „Ukrajinska Prawda“ zufolge, so die dpa, sei dies die größte Anzahl an Drohnen, die Russland jemals in einer einzigen Nacht eingesetzt hat.

Auch andere Teile der Ukraine wurden angegriffen. In Sumy, im Nordosten des Landes, starben nach Angaben Selenskyjs mindestens zwei Menschen. Getroffen wurden eine Autowerkstatt, ein weiteres Gebäude und ein Kindergarten. Selenskyj betonte die Notwendigkeit, Ziele in Russland angreifen zu können, um sich vor solchen Attacken zu schützen. Sumy liegt nur etwa 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet, Kiew habe erst kürzlich die Genehmigung seiner Verbündeten erhalten, westliche Langstreckenwaffen auch gegen Ziele auf russischem Territorium einzusetzen.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte laut SZ, dass ukrainische Streitkräfte mit US-amerikanischen ATACMS-Raketen eine S-400-Flugabwehrstellung und einen Flugplatz in der Region Kursk angriffen. Mindestens drei der Raketen konnten nicht abgefangen werden. In der von Russland besetzten Stadt Nowa Kachowka im Gebiet Cherson starben mindestens vier Menschen durch Mörserbeschuss. Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld an dem Angriff.

Im Gebiet Charkiw gelang es ukrainischen Truppen nach eigenen Angaben, russische Soldaten, die in Kupjansk vorgedrungen waren, zurückzudrängen. Antenne Münster berichtet, dass auch russische Vorstöße auf das ukrainisch kontrollierte Westufer des Flusses Oskil abgewehrt wurden. Beim Zerstören russischer Militärtechnik kommen demnach vor allem Drohnen zum Einsatz.

Die NATO und die Ukraine berieten über eine neue russische Mittelstreckenrakete namens Oreschnik, die erstmals bei einem Angriff auf Dnipro eingesetzt wurde. Russland behauptet, die Rakete sei mit Hyperschallgeschwindigkeit unterwegs und nicht abfangbar. Experten bezweifeln dies, wie das Mindener Tageblatt (MT) berichtet. Es wird vermutet, dass die Rakete auch mit nuklearen Sprengköpfen bestückt werden könnte.

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