27.11.2024
Lars Eidinger Künstler Zwischen Dirigentenpult Und DJKanzel

Lars Eidinger: Vom Schauspieler zum Dirigenten, DJ und Musikliebhaber

Der international renommierte Schauspieler Lars Eidinger ist nicht nur auf der Bühne und Leinwand präsent, sondern auch als Musiker und DJ aktiv. Ein Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom 27.11.2024 beleuchtet seine vielseitigen künstlerischen Betätigungen. Anlass war seine Rolle als Dirigent im Film "Sterben", die ihn vor die Herausforderung stellte, dieses Handwerk glaubwürdig darzustellen. Für Eidinger liegt der Schlüssel nicht in der perfekten Nachahmung, sondern in der individuellen Interpretation und dem "Erwecken eines Geistes", wie er es gegenüber der FAZ ausdrückte. Er beschrieb diesen Prozess als ein "Ringen um den schmalen Grat in der Kunst". Die intensive Auseinandersetzung mit der Rolle des Dirigenten hat Eidingers Blick auf Musik und Musiker nicht verändert, da Musik schon immer einen zentralen Platz in seinem Leben einnahm, wie er der FAZ erklärte. Die Filmmusik von Lorenz Dangel für "Sterben" bezeichnete er als "grandios" und hob die Intention des Regisseurs Matthias Glasner hervor, das Ringen um Authentizität in der Kunst durch die Figur des Komponisten zu verdeutlichen. Eidingers musikalische Reise begann in seiner Jugend mit Popmusik, die ihm, wie er im Electronic Beats Podcast erzählte, als Zufluchtsort und Mittel zum Eskapismus diente. Künstler wie A-ha und Madonna prägten seine frühen Hörgewohnheiten. Durch seine Frau, eine Gesangstudentin, entdeckte er später die klassische Musik. Die 1990er Jahre, mit Künstlern wie Tricky, Massive Attack und DJ Shadow, hinterließen einen bleibenden Eindruck, da die Musik dieser Zeit sein Lebensgefühl widerspiegelte. Seine DJ-Tätigkeit begann bereits in seiner Schulzeit, wie er der FAZ berichtete. Sein 1996 entstandenes und 2017 neu veröffentlichtes Album mit elektronischer Musik, "I'll Break Ya Legg", zeugt von seiner musikalischen Kreativität. Obwohl die eigene Musikproduktion aufgrund familiärer Verpflichtungen und Zeitmangels etwas in den Hintergrund gerückt ist, legt Eidinger laut Electronic Beats weiterhin regelmäßig im deutschsprachigen Raum auf. Am 26. November 2024 diskutierte Eidinger mit Michel Friedman in der Oper Frankfurt über Alban Bergs Oper "Lulu" und das Thema Obsession, wie die Oper Frankfurt auf Facebook und ihrer Webseite ankündigte. Friedman, Moderator der Gesprächsreihe "Friedman in der Oper", betonte gegenüber der Frankfurter Rundschau, dass es in der Reihe nicht um politische Debatten, sondern um eine "Denkreise" gehe. Man wolle die Expertise der Gäste, wie in diesem Fall Lars Eidinger, nutzen, um Begriffe zu erforschen und das Publikum zum Nachdenken anzuregen. Das Thema Krieg, so Friedman, würde er mit Carlo Masala diskutieren, aber zum Thema Obsession sei Eidinger der passende Gesprächspartner. Vor über 20 Jahren verkörperte Eidinger den Alwa in "Lulu" an der Berliner Schaubühne, was ihn laut Friedman zu einem Experten für die Obsessionen der Figur macht. Wie der Journal Frankfurt berichtet, trat Eidinger auch schon im Frankfurter Club Fortuna Irgendwo mit DJ Hell auf und präsentierte dort seine Mainstream-Seite, was seine musikalische Vielseitigkeit unterstreicht. In einem Interview mit Literatur & Kunst erläuterte Eidinger seine Herangehensweise an die Rolle von Bertolt Brecht im Film "Mackie Messer - Brechts 3Groschenfilm". Sein Ziel war es, die Figur zu interpretieren und zu stilisieren, anstatt sie zu imitieren. Quellen: - Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Wie ein Hamsterrad der Leidenschaft“ (27.11.2024) - Frankfurter Rundschau: „Autor Michel Friedman: 'Ich bin kein Opernabonnent. Ich bin kein Fan, kein Kenner. Ich lerne'“ (14.11.2024) - Oper Frankfurt (Facebook Post und Webseite) - Journal Frankfurt: "Frankfurt Gigolo Nacht - Eidinger und Hell im Fortuna Irgendwo" (21.04.2024) - Literatur & Kunst: "Lars Eidinger als Brecht – Interpretieren statt imitieren" - Electronic Beats Podcast: "Lars Eidinger" (Episode 37) - Kulturfreak.de: "Friedman in der Oper" mit Lars Eidinger am 26. November in der Oper Frankfurt (11.11.2024)
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