18.11.2024
Felßner als Landwirtschaftsminister CSU plant mit Bauernpräsidenten für die Bundestagswahl

Bayerns Bauernpräsident Günther Felßner soll für die CSU das Amt des Bundesagrarministers anstreben

Der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, Günther Felßner, strebt ein Bundestagsmandat für die CSU an. Im Falle eines Wahlsiegs der Union ist er als Bundesminister für Landwirtschaft vorgesehen. Diese Information wurde von CSU-Chef Markus Söder in einer Schalte des CSU-Vorstands bekannt gegeben, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Felßner soll einen der vorderen Plätze auf der CSU-Bundestagsliste erhalten. Trotz dieser prominenten Platzierung sind seine Chancen auf einen direkten Einzug ins Parlament eher gering. Wie die Süddeutsche Zeitung erläutert, besitzen aufgrund des neuen Wahlrechts und der aktuellen politischen Lage primär CSU-Direktkandidaten realistische Aussichten auf ein Mandat. Daher gewinnt Söders Ankündigung, Felßner im Falle eines Unionssieges zum Minister zu ernennen, an Bedeutung.

Das Bundesministerium für Landwirtschaft, das traditionell von der CSU besetzt wurde, wird von Söder erneut für seine Partei beansprucht, sollte die Union die Wahl gewinnen. Laut aktuellen Umfragen gilt ein Wahlsieg der Union als wahrscheinlich, wie die Augsburger Allgemeine berichtet.

Felßners Kandidatur und die damit verbundene Aussicht auf ein Ministeramt ist ein strategischer Schachzug der CSU. Wie agrarheute berichtet, gilt Felßner als anerkannter Agrarexperte und erfahrener Verhandlungspartner. Seine Nominierung könnte der CSU zusätzliche Stimmen sichern, insbesondere im ländlichen Raum. Zudem wird Felßner auf dem Wahlzettel bei den Zweitstimmen namentlich aufgeführt, was seine Bekanntheit zusätzlich steigern könnte. Die endgültige Entscheidung über die CSU-Bundestagsliste fällt am 14. Dezember.

Felßner ist seit 2022 Präsident des Bayerischen Bauernverbandes und seit 2023 Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes. Wie der Stern berichtet, ist er langjähriges CSU-Mitglied. Seine Kandidatur und die mögliche Ernennung zum Minister könnten als Signal an die Landwirte und den Mittelstand gewertet werden, die in den letzten Jahren ihren Unmut über die Agrarpolitik deutlich zum Ausdruck gebracht haben.

Wie die Zeit berichtet, ist Söders Vorgehen, bereits vor den Koalitionsverhandlungen Ministerposten zu benennen, eher ungewöhnlich. Üblicherweise werden die Ministerien erst nach Abschluss der Verhandlungen verteilt. Felßner selbst äußerte sich zu seiner Motivation und betonte, er wolle sich aktiv und gestaltend einbringen. Er sieht sich als Vertreter der Bauernproteste und betont die Bedeutung von haushälterischem Handeln in Anbetracht der knappen Kassen. Um sich voll auf den Wahlkampf konzentrieren zu können, wird Felßner seine Ämter als Bauernpräsident aufgeben, wie agrarheute berichtet.

Neben Felßner ist auch Alexander Dobrindt, derzeitiger Landesgruppenchef der CSU im Bundestag, für ein Ministeramt im Gespräch. Wie die Main-Post berichtet, soll Dobrindt die CSU-Liste anführen und im Falle eines Unionssieges ein zentrales Ministeramt übernehmen. Welches Ressort das sein wird, ist noch offen. Dobrindt war bereits von 2013 bis 2017 Bundesverkehrsminister.

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