Am Flughafen Stuttgart beschlagnahmten Zollbeamte Anfang November Luxusgüter im Wert von 114.000 Euro. Wie die Zeit und die dpa berichten, wollten zwei Frauen im Alter von 25 und 64 Jahren die Artikel, darunter Handtaschen und Bekleidung, über die Türkei nach Russland ausführen.
Hintergrund der Beschlagnahmung ist der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Der Rat der Europäischen Union hat daraufhin beschlossen, dass Luxusgüter mit einem Einzelwert von über 300 Euro nicht mehr nach Russland exportiert werden dürfen. Die von den Frauen mitgeführten Artikel überschritten diese Wertgrenze deutlich.
Im Zuge der Ermittlungen des Zollfahndungsamts Stuttgart stellte sich heraus, dass die beiden Frauen bereits vor ihrer Abreise sieben Pakete nach Russland geschickt hatten. Eines dieser Pakete konnte vom Zoll in Leipzig abgefangen werden. Es enthielt weitere Luxusartikel im Wert von 12.000 Euro. Wie Maximilian Obermaier, Pressesprecher des Zollfahndungsamts, mitteilte, wurde gegen die beiden Frauen ein Strafverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz eingeleitet.
Ähnliche Fälle von versuchter Luxusausfuhr werden immer wieder bekannt. So berichtete die Rheinische Post am 6. November 2023 über eine Studentin, die mit Luxuswaren im Wert von 74.000 Euro aus Dubai nach Düsseldorf zurückkehrte und versuchte, die Waren am Zoll vorbeizuschmuggeln. Auch die Westdeutsche Zeitung berichtete am 29. Juni 2015 über einen Fall am Düsseldorfer Flughafen, bei dem eine Frau mit Luxusgütern im Wert von fast 100.000 Euro erwischt wurde.
Die Zunahme des Schmuggels von Luxusgütern, Bargeld und Drogen, wie sie auch die Münchner Zoll-Chefin Stephanie Nusser im Merkur vom 12. November 2024 beschreibt, zeigt die vielfältigen Herausforderungen, vor denen die Zollbehörden stehen. Neben der Kontrolle von Reisenden am Flughafen spielt auch die Überwachung des Frachtverkehrs eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung illegaler Aktivitäten.
Die beschriebenen Fälle verdeutlichen die Bedeutung der Zollkontrollen für die Einhaltung der Sanktionen gegen Russland und die Bekämpfung von Steuerhinterziehung. Die Sicherstellung der Luxusgüter in Stuttgart ist ein Beispiel für die erfolgreiche Arbeit der Zollbehörden im Kampf gegen illegale Handelsaktivitäten.
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