In Grünheide bei Berlin hält der Konflikt zwischen Tesla und Umweltaktivisten weiter an. Am Morgen rückte die Polizei zum Protestcamp der Tesla-Gegner im Wald nahe des Werksgeländes aus. Wie die Zeit (Quelle) berichtet, forderte die Polizei die Aktivisten über Lautsprecher auf, eine bestimmte "Sondierungsfläche" freiwillig zu räumen. Bei Zuwiderhandlung drohe die Auflösung der Versammlung, notfalls mit Zwang.
Hintergrund des Polizeieinsatzes sind die seit Sommer laufenden Arbeiten zur Sondierung der Kampfmittelbelastung auf dem Gelände, das Tesla erweitern möchte. Das Polizeipräsidium Potsdam machte zunächst keine Angaben dazu, ob es sich um Vorbereitungen für eine Räumung handelt. Eine Sprecherin der Gruppe "Tesla stoppen" erklärte gegenüber der dpa, dass die Aktivisten das Camp nicht freiwillig verlassen werden. "Wir bleiben hier", zitiert die Zeit (Quelle) die Sprecherin.
Der Protest der Umweltaktivisten richtet sich gegen die Erweiterung der Tesla-Fabrik in Grünheide, der einzigen europäischen Produktionsstätte des Elektroautobauers. Die Aktivisten, die seit Ende Februar in Baumhäusern im Wald campieren, kritisieren unter anderem den geplanten Bau eines Güterbahnhofs auf einem angrenzenden Gelände, für den weitere Bäume gefällt werden müssten. Wie der Tagesspiegel (Quelle) berichtet, laufen die Proteste seit Ende Februar.
Die taz (Quelle) berichtet von einem weiteren Polizeieinsatz im September, bei dem in den frühen Morgenstunden Baumaschinen und Polizeikräfte zum Protestcamp anrückten. Der Einsatz, der in Zusammenhang mit Baumaßnahmen der Deutschen Bahn stand, wurde von den Aktivisten als Provokation empfunden. Die taz zitiert eine Sprecherin der Initiative "Tesla stoppen", die von einem "unverhältnismäßig großem Polizeiaufgebot, Baumfällungen und Flutlichtern" spricht.
Die Märkische Oderzeitung (MOZ) (Quelle) berichtete bereits im Mai von geplanten Protesten gegen die Tesla-Erweiterung. Das Bündnis "Tesla den Hahn abdrehen" kündigte für den Zeitraum vom 8. bis 12. Mai Aktionen und Demonstrationen in Grünheide an. Die MOZ berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise von erwarteten gezielten Aktionen gegen Tesla.
Der Berliner Kurier (Quelle) berichtet ebenfalls über erneute Proteste im Oktober, bei denen Aktivisten einen Bagger besetzten und Erdarbeiten blockierten. Die Polizei begleitete die Proteste am Wochenende.
Der rbb (Quelle) berichtete ebenfalls über die Besetzung eines Baggers im Oktober. Zwei Demonstranten harrten auf der Baumaschine aus und fühlten sich von der Polizei schlecht behandelt. Die Polizei setzte Reizgas ein.