September 10, 2024
Alternative Routen für die Schifffahrt in unsicheren Gewässern
Schifffahrt: Reederei-Partner stellen Alternativplan wegen Huthi vor

Schifffahrt: Reederei-Partner stellen Alternativplan wegen Huthi vor

Die großen Reedereien Hapag-Lloyd und Maersk haben ein alternatives Routennetzwerk vorgestellt, das keine Fahrten durch das Rote Meer vorsieht. Diese Entscheidung wurde in Reaktion auf die sich verschlechternde Sicherheitslage in der Region getroffen, insbesondere aufgrund der Angriffe der Huthi im Roten Meer. Die Reedereien haben zwei verschiedene Pläne ausgearbeitet und planen, im Oktober bekannt zu geben, welches Netzwerk sie letztendlich wählen werden.

Hintergrund der Situation

Die Huthi-Rebellen, die im Jemen operieren, haben in den letzten Monaten zunehmend Handelsschiffe angegriffen, die in der Nähe der jemenitischen Küste fahren. Diese Angriffe sind Teil ihrer Bemühungen, den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen zu beeinflussen und zu beenden. Die Sicherheitslage im Roten Meer hat sich dadurch erheblich verschlechtert, was die Reedereien dazu veranlasst hat, alternative Routen zu prüfen.

Details zur Allianz

Hapag-Lloyd, mit Sitz in Hamburg, und Maersk, die zweitgrößte Reederei der Welt mit Hauptsitz in Kopenhagen, hatten Anfang des Jahres eine Allianz unter dem Namen „Gemini Cooperation“ angekündigt. Diese Partnerschaft zielt darauf ab, eine Fahrplanzuverlässigkeit von über 90 Prozent zu erreichen. Die Zusammenarbeit soll im Februar 2025 beginnen.

Alternative Routen und deren Auswirkungen

Die beiden Reedereien haben nun ein alternatives Routennetzwerk entwickelt, das die Passage durch das Rote Meer vermeidet. Dies könnte bedeuten, dass je nach gewähltem Plan unterschiedlich viele Schiffe eingesetzt werden. Bei der Nutzung der Route durch das Rote Meer wären es rund 300 Schiffe, während bei der Vermeidung des Meeres etwa 340 Schiffe benötigt werden.

Reaktionen der Reedereien

Maersk-Chef Vincent Clerc betonte, dass das Ziel der Fahrplanzuverlässigkeit weiterhin bestehen bleibt, unabhängig davon, welches Netzwerk letztendlich gewählt wird. Die Reedereien haben sich verpflichtet, die Sicherheit ihrer Schiffe und Besatzungen zu gewährleisten, was in der aktuellen geopolitischen Lage von entscheidender Bedeutung ist.

Folgen für den globalen Handel

Die Angriffe der Huthi haben nicht nur Auswirkungen auf die Schifffahrt, sondern auch auf den globalen Handel insgesamt. Viele Schiffe wurden gezwungen, ihre Routen zu ändern und um das Kap der Guten Hoffnung zu fahren, was zu erheblichen Verzögerungen und höheren Transportkosten führt. Diese Veränderungen haben bereits zu einem Anstieg der Frachtpreise geführt, was sich negativ auf die Wirtschaft auswirken könnte.

Ausblick auf die Zukunft

Die Entscheidung über das neue Routennetzwerk wird im Oktober erwartet. In der Zwischenzeit beobachten die Reedereien die Entwicklungen im Roten Meer genau und evaluieren regelmäßig die Sicherheitslage. Die Möglichkeit einer militärischen Unterstützung durch EU-Staaten zur Sicherung der Schifffahrtswege wird ebenfalls diskutiert, um die Handelsrouten im Nahen Osten zu schützen.

Schlussfolgerung

Die Situation im Roten Meer bleibt angespannt, und die Reedereien Hapag-Lloyd und Maersk stehen vor der Herausforderung, ihre Schifffahrtsrouten sicher und effizient zu gestalten. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die geopolitischen Spannungen auf die Schifffahrt und den globalen Handel auswirken werden.

Quellen: dpa, SZ.de, Handelsblatt, WELT

Weitere
Artikel