September 20, 2024
EU-Kommission plant umfassende Unterstützung für die Ukraine

Krieg in der Ukraine: Von der Leyen will neue EU-Milliardenhilfen für Ukraine

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat während eines Besuchs in Kiew angekündigt, der Ukraine neue Finanzhilfen in Höhe von bis zu 35 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen. Diese Maßnahme erfolgt trotz Widerstands aus Ungarn und soll Teil eines Unterstützungspakets der G7-Staaten werden, das insgesamt bis zu 50 Milliarden Dollar umfassen soll. Von der Leyen betonte, dass die Ukraine aufgrund der anhaltenden russischen Angriffe auf die fortgesetzte Unterstützung der EU angewiesen sei.

Der geplante Kredit ist Teil einer umfassenden Strategie, die darauf abzielt, die Ukraine in ihrem Kampf gegen die russische Aggression zu unterstützen. Die G7-Staaten hatten bereits im Juni bei ihrem Gipfel neue Finanzhilfen für Kiew beschlossen, die durch Zinserträge aus eingefrorenem russischen Vermögen abgesichert werden sollen. Diese Zinserträge sollen in einen EU-Fonds fließen, der für die Finanzierung militärischer Ausrüstung und Ausbildung genutzt wird.

Ein zentrales Problem bei der Umsetzung dieser Hilfen ist das Veto der ungarischen Regierung unter Ministerpräsident Viktor Orbán. Ungarn hat sich wiederholt gegen die EU-Hilfen für die Ukraine ausgesprochen und versucht, die Beitrittsverhandlungen Kiews zu blockieren. Orbán pflegt enge Beziehungen zu Russland und hat Bedenken geäußert, dass die Unterstützung der Ukraine den Konflikt nach Europa tragen könnte.

Um das ungarische Veto zu umgehen, schlägt von der Leyen vor, dass die EU-Kommission die 35 Milliarden Euro direkt an die Ukraine gewährt. Dies erfordert die Zustimmung des Europäischen Parlaments sowie eine qualifizierte Mehrheit der EU-Staaten. Konkret bedeutet dies, dass mindestens 15 Länder zustimmen müssen, die zusammen mindestens 65 Prozent der EU-Gesamtbevölkerung repräsentieren.

Die EU hat auch zusätzliche finanzielle Unterstützung angekündigt, um die Energieversorgung der Ukraine im bevorstehenden Winter zu sichern. Angesichts der gezielten russischen Angriffe auf Kraftwerke und andere kritische Infrastrukturen ist die Ukraine auf diese Hilfe angewiesen, um einen finanziellen Kollaps zu verhindern. Von der Leyen kündigte an, dass 160 Millionen Euro bereitgestellt werden, um Heizungen und Ausrüstungen für Vertriebene zu finanzieren sowie die Reparatur von Energieanlagen zu unterstützen.

Die internationale Gemeinschaft, insbesondere die USA, hat ebenfalls Bedenken geäußert, dass Ungarn die Einigung über die Finanzierung der Hilfen gefährden könnte. Daher wird die EU-Kommission nun einen alternativen Weg vorschlagen, der die ungarische Blockade umgehen könnte. Die Diskussionen über die Verwendung des russischen Vermögens und die Verteilung der Hilfen innerhalb der EU sind nach wie vor ein zentrales Thema, das die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten beeinflusst.

Die Situation in der Ukraine bleibt angespannt, und die Notwendigkeit internationaler Unterstützung ist dringender denn je. Die EU hat sich verpflichtet, die Ukraine in ihrem Wiederaufbau und in ihrem Kampf gegen die russische Aggression zu unterstützen, und die neuen Finanzhilfen sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

Die Entwicklungen in der Ukraine und die Reaktionen der internationalen Gemeinschaft auf die anhaltenden Konflikte werden weiterhin genau beobachtet. Die EU steht vor der Herausforderung, eine einheitliche Strategie zu entwickeln, die sowohl die Unterstützung der Ukraine als auch die internen politischen Dynamiken innerhalb der EU berücksichtigt.

Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Ukraine in dieser kritischen Phase zu unterstützen.

Quellen: dpa, Süddeutsche Zeitung, ZDF, Zeit Online

Weitere
Artikel