Am 20. September 2024 wurde auf der nordatlantischen Insel Island ein Eisbär gesichtet, der zum ersten Mal seit 2016 auf die Insel gelangte. Diese unerwartete Ankunft des Eisbären, der wahrscheinlich auf einer Eisscholle aus Grönland angereist war, endete jedoch tragisch, als die Polizei entschied, das Tier zu erschießen. Die Entscheidung wurde in enger Abstimmung mit der Umweltbehörde getroffen, da die Beamten angaben, keine andere Wahl gehabt zu haben.
Der Eisbär wurde im Nordwesten Islands, in der Nähe von Höfðaströnd, von einem Anwohner entdeckt. Die Polizei reagierte schnell auf die Sichtung und stellte fest, dass das Tier eine potenzielle Gefahr für die lokale Bevölkerung und die Tierwelt darstellen könnte. Vor der Küste Islands waren in den letzten Wochen vermehrt Eisberge gesichtet worden, was darauf hindeutet, dass das Tier eine lange Reise hinter sich hatte.
Die Entscheidung, den Eisbären zu erschießen, wurde mit der Sorge begründet, dass das Tier Krankheiten nach Island einschleppen könnte. Experten berichteten, dass der Eisbär in einem relativ gesunden Zustand war und ein Gewicht zwischen 150 und 200 Kilogramm hatte. Der Kadaver des Tieres wird nun in Reykjavik untersucht, um weitere Informationen zu gewinnen.
Die letzte Sichtung eines Eisbären auf Island fand im Jahr 2016 statt, als ebenfalls ein Tier erschossen wurde. Die Behörden hatten bereits 2008 beschlossen, dass Eisbären, die auf die Insel gelangen, getötet werden sollten, obwohl die Art als bedroht gilt. Diese Maßnahme wurde ergriffen, da Eisbären als potenzielle Gefahren für Menschen und Vieh betrachtet werden.
Experten sind sich einig, dass Eisbären langfristig nicht auf Island überleben können. Die Insel bietet kein Meereis, das für die Jagd und Fortpflanzung der Tiere notwendig ist, und das Nahrungsangebot ist stark begrenzt. Weibliche Eisbären könnten auf der Vulkaninsel weder gebären noch ihren Nachwuchs aufziehen. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass die Population der Eisbären in der Region als instabil angesehen wird.
Die Sichtung und anschließende Tötung des Eisbären auf Island wirft wichtige Fragen über den Schutz und das Management von Wildtieren in einem sich verändernden Klima auf. Während die Behörden argumentieren, dass die Sicherheit der Menschen und der lokalen Tierwelt an erster Stelle steht, bleibt die Frage, wie man mit der Bedrohung durch den Klimawandel und die damit verbundenen Veränderungen in den Lebensräumen der Tiere umgehen kann.
Die Informationen in diesem Artikel basieren auf Berichten von dpa und RÚV, sowie anderen Nachrichtenquellen, die über die Ereignisse rund um den Eisbären auf Island berichtet haben.