Die Berliner Rap-Szene steht erneut im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, nachdem Bushido, bürgerlich Anis Ferchichi, angedeutet hat, die Wohnung seines ehemaligen Freundes und jetzigen Rivalen Fler, bürgerlich Patrick Losensky, bei einer Zwangsversteigerung erworben zu haben. Diese Wohnung in der Billy-Wilder-Promenade 42 in Berlin-Lichterfelde ist nicht nur für Fler von Bedeutung, sondern hat auch in der Rap-Geschichte Deutschlands einen legendären Status erlangt.
Am 19. September 2024 fand die Zwangsversteigerung der besagten Wohnung statt. Bushido veröffentlichte daraufhin ein Video auf Instagram, in dem er aus einem Pool spricht und behauptet, für 540.000 Euro zugeschlagen zu haben. Er erklärte, dass die Zwangsversteigerung aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten Flers notwendig geworden sei, da das Finanzamt und die Bank interveniert hätten. Bushido sagte: „Heute gab es die Zwangsversteigerung, und ratet mal, wer für 540.000 Euro ersteigert hat!“
Fler reagierte umgehend auf die Provokation und wünschte Bushido „viel Spaß mit der Wohnung“. Er erinnerte daran, dass er mittlerweile in einem Haus in Grunewald lebt, einer der wohlhabendsten Gegenden Berlins. Fler fügte hinzu, dass Bushido in Berlin „keine Sekunde frei laufen“ könne, was auf die anhaltenden Konflikte zwischen Bushido und seinem ehemaligen Geschäftspartner Arafat Abou-Chaker anspielt. Diese Konflikte führten dazu, dass Bushido zeitweise unter Polizeischutz stand und schließlich nach Dubai auswanderte.
Die Wohnung selbst, die Fler als „Heiligtum“ bezeichnete, hat eine Fläche von 131 Quadratmetern und umfasst vier Zimmer, zwei Bäder sowie zwei Terrassen. Der Verkehrswert der Immobilie wurde auf etwa 721.000 Euro geschätzt. Während der Zwangsversteigerung waren rund 20 Personen anwesend, und am Ende erhielten zwei Herren mittleren Alters den Zuschlag für 500.040 Euro, was unter dem geschätzten Wert liegt. Diese neuen Eigentümer gaben an, erst nach der Auktion erfahren zu haben, dass es sich um Flers frühere Wohnung handelte.
Fler selbst äußerte sich zu den Gründen für die Zwangsversteigerung in einem Interview. Er erklärte, dass die Commerzbank ihm das Konto gekündigt habe, was dazu führte, dass er die Raten für die Wohnung nicht mehr bezahlen konnte. Er habe die Zwangsversteigerung letztlich akzeptiert, da er sich nicht um den Verkauf kümmern wollte. Fler betonte, dass er froh sei, dass die Wohnung nun verkauft sei, da seine Adresse seit Jahren im Internet kursiere. Ein Teil des Erlöses gehe an das Finanzamt, ein anderer Teil an die Bank, während er selbst nur einen kleinen Anteil erhalten werde.
Die Beziehung zwischen Bushido und Fler war über die Jahre von Spannungen und Konflikten geprägt. Einst waren sie enge Freunde und arbeiteten gemeinsam an Projekten, doch mit der Zeit entwickelte sich eine erbitterte Rivalität. Die Wohnung in der Billy-Wilder-Promenade wurde häufig in Flers Musik erwähnt und war ein zentraler Punkt in der Auseinandersetzung zwischen den beiden Künstlern. Fler hatte in einem seiner Songs sogar die Adresse seiner Wohnung als Herausforderung an seine Rivalen genutzt, was zu zahlreichen Vorfällen führte, bei denen andere Rapper vor seiner Tür auftauchten.
Ob Bushido tatsächlich der Käufer der Wohnung ist, bleibt unklar. Offiziell wurde der Verkauf von Seiten des Amtsgerichts bestätigt, jedoch ohne Nennung der Käufer. Die Möglichkeit, dass Bushido im Hintergrund agiert hat, bleibt bestehen, auch wenn er selbst keine direkte Bestätigung gegeben hat. In der Rap-Szene wird die Situation weiterhin aufmerksam verfolgt, da sie nicht nur die beiden Künstler betrifft, sondern auch die Dynamik innerhalb der deutschen Musiklandschaft widerspiegelt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zwangsversteigerung von Flers Wohnung und Bushidos mögliche Rolle als Käufer ein weiteres Kapitel in der Geschichte ihrer Rivalität darstellt. Während Fler sich mit seinem neuen Wohnsitz in Grunewald offenbar wohlfühlt, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und ob Bushido tatsächlich in der Lage ist, die Wohnung zu seinem Vorteil zu nutzen.
