September 20, 2024
Wandern als gleichwertige Sportart im Fokus der Diskussion
Wandern: Wanderverband will Gleichstellung mit organisiertem Sport

Wandern: Wanderverband will Gleichstellung mit organisiertem Sport

Der Deutsche Wanderverband (DWV) hat auf seiner jüngsten Mitgliederversammlung in Heiligenstadt eine klare Forderung aufgestellt: Wandern soll als gleichwertige Sportart neben anderen organisierten Sportarten anerkannt werden. Dies geschieht im Rahmen des 122. Deutschen Wandertages, der derzeit im Thüringer Eichsfeld stattfindet und zahlreiche Wanderbegeisterte aus ganz Deutschland anzieht.

Wandern als Breitensport

In einem Forderungspapier, das während der Versammlung verabschiedet wurde, betont der DWV, dass Wandern weit mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung ist. Es wird als gesundheitsfördernder Breitensport angesehen, der positive Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit der Teilnehmenden hat. Verbandspräsident Hans-Ulrich Rauchfuß äußerte, dass das organisierte Wandern in der öffentlichen Wahrnehmung und in der Förderung bislang unzureichend berücksichtigt wurde. Er fordert eine Anerkennung der über 300.000 Kilometer Wanderwege in Deutschland als nationale Infrastruktur, die finanziell unterstützt werden sollte.

Forderungen des Deutschen Wanderverbands

Die Forderungen des DWV zielen darauf ab, die Rahmenbedingungen für das Wandern in Deutschland zu verbessern. Zu den zentralen Punkten gehören:

- Die Gleichstellung von Wandervereinen mit anderen Sportvereinen in Bezug auf öffentliche Förderung. - Die Anerkennung von Wandern als gesundheitsfördernden Breitensport. - Die finanzielle Unterstützung für die Pflege und den Ausbau der Wanderwege. - Die Einbeziehung zertifizierter Wanderführer in die Übungsleiterpauschale, um deren wichtige Rolle im Wandersport zu würdigen.

Der Deutsche Wandertag

Der Deutsche Wandertag ist ein bedeutendes Ereignis für die Wanderbewegung in Deutschland. In diesem Jahr wird mit bis zu 30.000 Teilnehmenden gerechnet, die an verschiedenen geführten Wanderungen teilnehmen. Die Veranstaltungen erstrecken sich über die Region und führen auch über die Landesgrenzen nach Hessen und Niedersachsen. Das Motto des Wandertages, „Sagenhaft Grenzenlos“, spiegelt die Vielfalt der Wanderwege und die Schönheit der Natur in dieser Region wider.

Die Rolle der Ehrenamtlichen

Ein weiterer zentraler Punkt in den Forderungen des DWV ist die Anerkennung der Arbeit der Ehrenamtlichen. Jens Kuhr, Sprecher des DWV, betont, dass die über 300.000 Kilometer Wanderwege in Deutschland im Wesentlichen von Ehrenamtlichen geplant und gepflegt werden. Diese Infrastruktur komme nicht nur den Mitgliedern der Wandervereine zugute, sondern der gesamten Gesellschaft. Daher sei es notwendig, die Pflege und den Ausbau der Wanderwege als nationale Aufgabe zu betrachten und entsprechend zu finanzieren.

Ausblick auf die Zukunft

Die Diskussion um die Gleichstellung des Wanderns mit organisiertem Sport wird auch in Zukunft von Bedeutung sein. Der DWV sieht in der Anerkennung des Wanderns als Breitensport eine Chance, die positiven Effekte des Wanderns für die Gesellschaft zu fördern und die Attraktivität des Wanderns als Freizeitbeschäftigung zu steigern. Die Mitgliederversammlung des DWV wird über das Forderungspapier abstimmen, und es wird erwartet, dass eine breite Zustimmung erzielt wird.

Fazit

Die Bestrebungen des Deutschen Wanderverbands, Wandern als gleichwertigen Sport zu etablieren, sind ein wichtiger Schritt in Richtung einer breiteren Anerkennung der positiven Effekte des Wanderns auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen. Die kommenden Jahre werden zeigen, inwieweit diese Forderungen umgesetzt werden können und welche Veränderungen sich daraus für die Wanderbewegung in Deutschland ergeben.

Quellen: Zeit Online, dpa

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