September 20, 2024
Angespannte Lage im Nahostkonflikt nach Tötung eines Hizbullah-Kommandeurs

Liveblog zum Krieg in Nahost: Israel tötet offenbar hochrangigen Hizbullah-Kämpfer

Am Freitag, dem 20. September 2024, wurde ein gezielter Luftangriff der israelischen Armee auf ein Ziel in Beirut gemeldet, bei dem der hochrangige Hizbullah-Kommandeur Ibrahim Aqil getötet wurde. Laut israelischen Militärquellen starben bei diesem Angriff auch etwa zehn weitere ranghohe Kommandeure der Hizbullah-Elitetruppe Radwan. Militärsprecher Daniel Hagari erklärte, dass diese Maßnahme dem Schutz der israelischen Bürger diene und betonte, dass Israel keine Eskalation des Konflikts anstrebe.

Die libanesischen Gesundheitsbehörden berichten von mindestens zwölf Toten und 66 Verletzten, darunter neun Personen in kritischem Zustand. Der Angriff ereignete sich in einem südlichen Vorort Beiruts, dem Viertel Al-Qaim, wo Augenzeugen von zwei Explosionen berichteten. Eine Anwohnerin beschrieb, dass ihr gesamtes Haus gebebt habe und auf den Straßen Panik herrschte, während mehrere Krankenwagen im Einsatz waren.

Vor dem Luftangriff registrierte die israelische Armee rund 140 Geschosse, die aus dem Libanon abgefeuert wurden. Der Süden Beiruts gilt als eine der Hochburgen der radikal-islamischen Schiitenmiliz Hizbullah. Der Journalist Barak Ravid berichtete, dass die hohe Führungsriege der Radwan-Einheit, die als die wichtigste Eliteeinheit der Hizbullah angesehen wird, möglicherweise ebenfalls ausgeschaltet wurde. Diese Einheit ist bekannt für ihre gut ausgebildeten Kämpfer, die unter anderem für Infiltrierungsoperationen spezialisiert sind.

Die Hizbullah hat sich zunächst nicht zu den Vorfällen geäußert, während Augenzeugen aus den südlichen Vororten Beiruts berichteten, dass zum Zeitpunkt des Angriffs ein Treffen hoher Kader der Hizbullah stattfand. Sicherheitskreise bestätigten, dass Ibrahim Aqil Ziel des Angriffs war. Aqil war ein Gründungsmitglied der Hizbullah und hatte eine zentrale Rolle im militärischen Flügel der Organisation inne.

In einer Pressekonferenz erklärte Hagari, dass die israelischen Militäraktionen im Einklang mit den definierten Kriegszielen stehen und dass Israel nicht auf eine breite Eskalation in der Region abziele. Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant äußerte sich ebenfalls und betonte, dass die "Feinde" Israels keinen "Zufluchtsort" mehr hätten.

Die Tötung von Aqil ist nicht nur ein bedeutender Schlag gegen die Hizbullah, sondern könnte auch weitreichende Konsequenzen für die Sicherheitslage in der Region haben. Die USA hatten bereits ein Kopfgeld in Höhe von sieben Millionen Dollar auf Aqil ausgesetzt, und Israel hatte in der Vergangenheit mehrfach versucht, ihn auszuschalten.

Die internationale Gemeinschaft reagierte besorgt auf die Entwicklungen. Libanons geschäftsführender Ministerpräsident Nadschib Mikati verurteilte den israelischen Angriff scharf und bezeichnete ihn als einen Verstoß gegen humanitäre und rechtliche Werte. Er rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, eine klare Position gegen die "schrecklichen Massaker" Israels zu beziehen.

Inmitten dieser angespannten Lage versuchen die USA, einen umfassenden Konflikt zu vermeiden. John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, erklärte, dass es weiterhin Raum für diplomatische Lösungen gebe und dass ein Krieg zwischen Israel und der Hizbullah nicht unvermeidlich sei. Die US-Regierung werde weiterhin alles tun, um eine Eskalation zu verhindern.

Die Situation bleibt angespannt, und die Entwicklungen werden weiterhin genau beobachtet. Der Konflikt zwischen Israel und der Hizbullah ist Teil eines größeren geopolitischen Spiels im Nahen Osten, das seit Jahrzehnten andauert und immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen führt.

Die Berichterstattung über den Konflikt wird durch die Komplexität der politischen und militärischen Dynamiken in der Region erschwert. Viele Informationen stammen von israelischen oder palästinensischen Behörden und können nicht unabhängig überprüft werden. Die internationale Gemeinschaft wird weiterhin gefordert sein, auf die Entwicklungen zu reagieren und mögliche diplomatische Lösungen zu fördern.

Die Situation in Nahost bleibt volatil, und die kommenden Tage könnten entscheidend für die weitere Entwicklung des Konflikts sein.

Quellen: FAZ, SZ, Tagesschau, ZDF, RND.

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