25.11.2024
Anglikanische Kirche am Scheideweg Welbys Rücktritt und die Folgen

Die anglikanische Kirche sucht neues Oberhaupt – Spaltung droht

Der Rücktritt von Erzbischof Justin Welby erschüttert die anglikanische Kirche. Wie die F.A.Z. berichtet, musste Welby aufgrund der unzureichenden Aufarbeitung von Missbrauchsvorwürfen innerhalb der Church of England zurücktreten. Sein Abgang wirft nun die Frage nach der Nachfolge auf und offenbart die tiefen Gräben, die die Kirche derzeit durchziehen.

Die Suche nach einem neuen Oberhaupt gestaltet sich als äußerst komplex. Spirituelle, gesellschaftliche und politische Spannungen prägen die anglikanische Gemeinschaft. Der Missbrauchsskandal, der zu Welbys Rücktritt führte, wie von dpa gemeldet, belastet das Vertrauen in die Institution zusätzlich. Die Aufarbeitung dieses Skandals wird eine zentrale Aufgabe für das neue Kirchenoberhaupt sein.

Die anglikanische Kirche ist eine weltweite Gemeinschaft mit Millionen von Mitgliedern, wie theology.de erläutert. Die unterschiedlichen Strömungen innerhalb der Kirche, von liberal bis konservativ, machen die Findung eines gemeinsamen Weges schwierig. Wie Welt-Sichten berichtet, spitzen sich die Konflikte seit Jahren zu, insbesondere in Bezug auf die Themen Homosexualität und Frauenordination. Konservative Kräfte, vor allem in Afrika, stehen liberaleren Ansichten in Europa und den USA gegenüber.

Der Streit um die Segnung homosexueller Paare, der letztendlich zum Rücktritt von Welby führte, wie kath.ch berichtet, verdeutlicht diese Spannungen. Konservative Anglikaner werfen der Church of England unter Welbys Führung vor, von der biblischen Lehre abgewichen zu sein. Die GAFCON, ein Zusammenschluss konservativer Anglikaner, hat sich bereits deutlich von der Mutterkirche distanziert. Eine Spaltung der anglikanischen Gemeinschaft erscheint zunehmend wahrscheinlicher.

Die Wahl des neuen Erzbischofs von Canterbury wird daher von entscheidender Bedeutung für die Zukunft der anglikanischen Kirche sein. Die Person muss nicht nur die verschiedenen Strömungen innerhalb der Kirche vereinen, sondern auch die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals vorantreiben und das angeschlagene Vertrauen wiederherstellen. Ob dies gelingen kann, bleibt abzuwarten.

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