October 2, 2024
Anstieg antisemitischer Straftaten in Nordrhein-Westfalen alarmiert Gesellschaft

Nordrhein-Westfalen verzeichnet einen besorgniserregenden Anstieg antisemitischer Straftaten. Wie die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf das NRW-Innenministerium berichtet, wurden im ersten Halbjahr 2024 bereits 245 Fälle registriert. Dies entspricht einem alarmierenden Anstieg von über 85 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, in dem 132 antisemitische Straftaten gemeldet wurden.

Besonders besorgniserregend ist die Zuordnung der Taten zu verschiedenen Phänomenbereichen der politisch motivierten Kriminalität. Demnach wurden 119 Straftaten der „Politisch motivierten Kriminalität (PMK) rechts“ zugeordnet, was auf eine starke Verwurzelung von Antisemitismus in rechtsextremen Kreisen hindeutet. Weitere 46 Taten wurden der „PMK - religiöse Ideologie“ zugeordnet, was darauf schließen lässt, dass religiöse Motive eine Rolle bei der Tatbegehung spielten.

Die Antisemitismusbeauftragte des Landes, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, hatte bereits Ende 2023 nach dem Massaker der Hamas in Israel vor einem starken Anstieg antisemitischer Vorfälle in NRW gewarnt. Ihre Beobachtungen reichten von der Schändung israelischer Flaggen über Sachbeschädigungen und der Markierung von Häusern mit Davidsternen bis hin zu Gewaltdelikten.

Die Zahlen unterstreichen die Dringlichkeit, mit der dem Antisemitismus in Deutschland entgegengetreten werden muss. Im gesamten Jahr 2023 wurden in NRW 547 antisemitische Straftaten registriert, verglichen mit 331 im Vorjahr. Diese Entwicklung erfordert ein entschlossenes Vorgehen aller gesellschaftlichen Kräfte, um Judenfeindlichkeit effektiv zu bekämpfen und jüdisches Leben zu schützen.

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