Anton Segner, der in Neuseeland als „The German Kid“ bekannt ist, hat einen bemerkenswerten Weg vom Nachwuchsspieler des SC Frankfurt 1880 zum Star der neuseeländischen Profiliga zurückgelegt. Wie die F.A.Z. berichtet, erinnert sich Ulrich Byszio, Präsident des SC 1880, noch gut an den jungen Segner: ein zehnjähriger, etwas rundlicher Junge mit X-Beinen, in dem Byszio jedoch ein außergewöhnliches Talent erkannte. Heute ist Segner ein Modellathlet, 1,92 Meter groß und 112 Kilogramm schwer.
Segners Karriere in Neuseeland, wohin er bereits mit 15 Jahren zog, ist geprägt von Superlativen: Er ist der erste Deutsche, der in der neuseeländischen Profiliga Stammspieler ist, der mit den Blues die Super Rugby Pacific gewann und der als potenzieller Kandidat für die legendären All Blacks gehandelt wird. Die F.A.Z. beschreibt, wie Segner bei einem Besuch seines Heimatvereins in Frankfurt von jungen Fans bewundert wird, während ein Kamerateam seinen Weg dokumentiert – möglicherweise für einen Dokumentarfilm.
In Neuseeland ist Segner, wie die F.A.Z. berichtet, weitaus bekannter als in Deutschland. Die Kommentatoren nennen ihn „The German Kid“ oder einfach „The German“. Schon kurz nach seiner Ankunft in Neuseeland wurde über eine mögliche Zukunft bei den All Blacks spekuliert, was Segner jedoch zunächst als zu hoch gegriffen empfand. Sein Fokus lag darauf, seine körperlichen Fähigkeiten weiterzuentwickeln, um seine Stärken als Dritte-Reihe-Stürmer voll auszuschöpfen: Seine Fähigkeit, in das Getümmel zu gehen, Gegner zu tackeln und den Ball zu erobern.
Segner spielt in der Super Rugby Pacific und in der neuseeländischen NPC-Liga, wo er das Team aus Auckland zeitweise als Kapitän anführt. Dennoch träumt er davon, für die All Blacks zu spielen und mit ihnen die Welt zu bereisen. Für die neuseeländischen U18- und U20-Nationalmannschaften hat er bereits gespielt, und einige seiner damaligen Teamkollegen sind bereits Mitglieder der All Blacks. Wie die F.A.Z. berichtet, bezeichnet Ulrich Byszio Segners Aufstieg als „Segen und Fluch“ für den SC 1880. Einerseits ist es eine Anerkennung für die erfolgreiche Jugendarbeit des Vereins, andererseits sieht Byszio es kritisch, wenn zu viele junge Spieler Segners Weg zum Vorbild nehmen und frühzeitig ins Ausland wechseln, was zu Lücken in den älteren Jahrgängen des Vereins führt.
Für Segner selbst ist Rugby in Deutschland keine Option mehr. Er liebt das Adrenalin und den Körperkontakt, will der beste Sportler werden, der er sein kann. Die F.A.Z. zitiert ihn mit den Worten: „Ich lebe gerade meinen Traum.“ Auch Verletzungen, wie eine Narbe an der Augenbraue oder Gehirnerschütterungen, können ihn nicht davon abhalten, seiner Leidenschaft nachzugehen.
Quellen:
- Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.): https://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/rugby-spieler-anton-segner-the-german-kid-lebt-seinen-traum-in-neuseeland-110119530.html