19.10.2024
Arbeitskonflikt bei Discover Airlines in der Hauptreisezeit

Arbeitskampf in der Reisezeit: Streik bei Lufthansa-Tochter Discover hat begonnen

Im Lufthansa-Konzern hat in der Nacht ein Streik begonnen, der Fluggäste vor erhebliche Herausforderungen stellt. Die Lufthansa-Tochter Discover Airlines sieht sich mit einem viertägigen Arbeitskampf konfrontiert, der von den Gewerkschaften Vereinigung Cockpit (VC) und Ufo ausgerufen wurde. Dieser Streik, der bis Freitag andauern soll, betrifft alle Abflüge aus Deutschland und wird voraussichtlich zu Verspätungen und Flugausfällen führen, deren genaue Ausmaße momentan noch nicht abzusehen sind.

Discover Airlines hat angekündigt, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Auswirkungen auf die Passagiere zu minimieren. Die Fluggesellschaft rät den Reisenden, regelmäßig ihren Flugstatus zu überprüfen und ihre Kontaktdaten in der Buchung zu hinterlegen. Für den Zeitraum des Streiks sind rund 270 Flüge von Discover auf der Kurz-, Mittel- und Langstrecke ab Frankfurt und München geplant.

Die Gewerkschaft Ufo hat bereits signalisiert, dass sie davon ausgeht, dass Lufthansa versuchen wird, die Auswirkungen des Streiks durch die Umverteilung von Flügen auf andere Gesellschaften innerhalb des Konzerns zu mildern. Dennoch bleibt unklar, wie viele Flüge tatsächlich ausfallen werden, da Discover Airlines hierzu noch keine konkreten Zahlen veröffentlicht hat.

Hintergrund des Streiks

Der Streik hat seine Wurzeln in einem Konflikt zwischen den Gewerkschaften und der Gewerkschaft Verdi, die bei Discover Airlines Tarifverträge für Piloten und Flugbegleiter abgeschlossen hat. Diese Verträge beinhalten unter anderem regelmäßige Lohnsteigerungen, die bis Ende 2027 zwischen 16 und 38 Prozent liegen, sowie Regelungen zu Zulagen, Arbeitszeiten und betrieblicher Altersvorsorge. Trotz dieser Vereinbarungen sind die Gewerkschaften VC und Ufo unzufrieden und streben eigene Tarifverträge an.

Die Forderungen von Ufo und VC unterscheiden sich inhaltlich kaum von den bereits bestehenden Vereinbarungen mit Verdi. Dennoch argumentieren die Spartengewerkschaften, dass Verdi nicht genügend Mitglieder im Flugbetrieb hat und dass sie vom Lufthansa-Management als Tarifpartner eingesetzt wurde. Dies führt zu einem Machtkampf innerhalb des Konzerns, in dem die Gewerkschaften um Einfluss und Relevanz ringen.

Die VC-Piloten haben bereits im Winter in mehreren Runden gestreikt, und auch die Ufo hat ihre Mitglieder zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, um ihre Verhandlungsposition zu stärken. Der aktuelle Streik ist somit Teil eines größeren Konflikts um die Tarifverträge und die Vertretung der Interessen der Beschäftigten bei Discover Airlines.

Die Reaktion von Discover Airlines

Discover Airlines hat den Streikaufruf der Gewerkschaften scharf kritisiert und als unverantwortlich bezeichnet, insbesondere in der Hauptreisezeit. Das Unternehmen betont, dass es bereits Tarifverträge abgeschlossen hat, die signifikante Gehaltserhöhungen für die Mitarbeiter garantieren. Die Airline sieht den Streik als eine einseitige Eskalation der Spartengewerkschaften, die nicht im besten Interesse der Mitarbeiter sei.

Die Fluggesellschaft plant, die Auswirkungen des Streiks so gering wie möglich zu halten und weiterhin Flüge anzubieten. Dennoch müssen Passagiere mit Unannehmlichkeiten rechnen, und es wird empfohlen, sich regelmäßig über den Status ihrer Flüge zu informieren.

Fazit

Der Streik bei Discover Airlines ist ein Zeichen für die anhaltenden Spannungen innerhalb des Lufthansa-Konzerns und spiegelt die Herausforderungen wider, mit denen die Luftfahrtbranche konfrontiert ist. Während die Gewerkschaften um Einfluss und bessere Bedingungen für ihre Mitglieder kämpfen, müssen die Passagiere mit den unmittelbaren Folgen des Arbeitskampfs rechnen. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die Situation entwickelt und welche Maßnahmen die Airline ergreifen wird, um die Auswirkungen auf die Reisenden zu minimieren.

Quellen: Zeit Online, Tagesspiegel, Kurier, Goslarsche Zeitung, Neue Presse, Stern.

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