14.11.2024
Arktische Wildgänse überwintern am Niederrhein

Die Rückkehr der Wildgänse am Niederrhein

Der Niederrhein verwandelt sich wieder in ein beeindruckendes Naturschauspiel: Die ersten arktischen Wildgänse sind aus ihren Brutgebieten in Sibirien und Skandinavien zurückgekehrt, um den Winter in den milden und schneefreien Gefilden zwischen Duisburg und dem niederländischen Nimwegen zu verbringen. Wie die Nabu-Naturschutzstation Niederrhein berichtet, haben die ersten Vögel bereits Mitte Oktober ihr Winterquartier bezogen. Die "Zeit" berichtete darüber am 14. November 2024.

Der Niederrhein gilt als größtes Rastgebiet für Wildgänse in Westeuropa und beherbergt jährlich hunderttausende dieser Tiere. Während heimische Zugvögel den Winter in Südeuropa und Afrika verbringen, finden die arktischen Wildgänse in den weitläufigen, flussnahen Grünlandbereichen des Niederrheins ideale Bedingungen zum Überwintern. Insbesondere die Vogelschutzgebiete Düffel, Kellener Altrhein und Flussmarschen bieten den Tieren ausreichend Nahrung und Schutz. Janna Nielen von der Nabu-Naturschutzstation Niederrhein erklärt, dass die kalten Wintertemperaturen und der hohe Schnee in den skandinavischen Brutgebieten den Gänsen den Zugang zu ihrer gewohnten Nahrung verwehren. Am Niederrhein hingegen finden sie auf den großen, offenen Grünflächen ideale Äsungsplätze.

Die ersten Ankömmlinge, die Blässgänse, wurden bereits Mitte Oktober gesichtet, wie die Nabu-Naturschutzstation Niederrhein berichtet. Ihnen folgen bis Mitte Dezember tausende Artgenossen sowie größere Trupps von Tundrasaatgänsen, Graugänsen und Weißwangengänsen. Bis Ende Februar bleiben die arktischen Wintergäste am Niederrhein, bevor sie sich auf den rund 6.000 Kilometer langen Rückflug in ihre Brutgebiete im Norden begeben.

Der Nabu bietet Naturfreunden verschiedene Möglichkeiten, die Gänse aus nächster Nähe zu beobachten und mehr über ihr Verhalten und ihre Lebensweise zu erfahren. So werden Busrundfahrten, geführte Touren zu Fuß oder mit dem Fahrrad sowie ein mobiler Gänsebeobachtungspunkt rund um Kleve und Kranenburg angeboten.

Auch andere Medien wie die Rheinische Post, die BBV und Radio KW haben über die Rückkehr der Wildgänse berichtet und auf die damit verbundenen Naturschauspiele und die Angebote für Naturfreunde hingewiesen. Dabei wurde auch auf die Problematik der Fraßschäden für Landwirte eingegangen, für die es jedoch Entschädigungen gibt.

Die Rückkehr der Wildgänse ist ein beeindruckendes Zeugnis der natürlichen Kreisläufe und ein faszinierendes Schauspiel für Naturliebhaber. Die Schutzbemühungen des Nabu und anderer Naturschutzorganisationen tragen dazu bei, dass dieses einzigartige Naturschauspiel auch in Zukunft erhalten bleibt.

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