Im Zuge des israelischen Vergeltungsangriffs auf iranische Militäreinrichtungen sind nach Angaben des iranischen Militärs zwei Soldaten getötet worden. Wie die Nachrichtenagentur Tasnim unter Berufung auf eine Mitteilung der Armee berichtete, seien die Soldaten "im Rahmen der Verteidigung gefallen". Weitere Details sollen zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.
Die israelische Armee hatte in der Nacht zum Samstag Ziele im Iran angegriffen. Nach Angaben der israelischen Armee richteten sich die Angriffe gegen Einrichtungen der iranischen Raketenproduktion und Boden-Luft-Raketen-Batterien. Der Angriff sei eine Reaktion auf den Beschuss Israels mit ballistischen Raketen durch den Iran am 1. Oktober gewesen.
Die US-Regierung hat den Iran aufgerufen, nach dem israelischen Vergeltungsangriff den Konflikt nicht weiter zu eskalieren. Ein ranghoher Regierungsbeamter verwies darauf, dass Israel der US-Empfehlung gefolgt sei, die Attacke auf militärische Ziele zu begrenzen und Opfer in der Bevölkerung zu vermeiden. Präsident Joe Biden und sein Team hätten in den vergangenen Wochen Israel zu einer zielgerichteten und angemessenen Antwort auf den iranischen Raketenangriff vom 1. Oktober ermutigt, sagte der Regierungsbeamte dem „Wall Street Journal“. Wie die „New York Times“ berichtet, hatten sich Beamte des Weißen Hauses und des Pentagons in den vergangenen Tagen eng mit Israel über den Umfang und die Art der Ziele beraten, die Israel im Iran angreifen könnten.
Saudi-Arabien hat den israelischen Angriff auf Ziele in Iran überraschend verurteilt. Das Königreich sprach von einer Verletzung der iranischen Souveränität und bezeichnete die Luftangriffe als Verstoß gegen internationale Gesetze, wie die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA berichtete. Riad rief alle Parteien zu größtmöglicher Zurückhaltung und zur Deeskalation auf.
Der britische Premierminister Keir Starmer rief Iran auf, nicht auf die israelischen Angriffe zu reagieren. „Ich bin mir darüber im Klaren, dass Israel das Recht hat, sich gegen die iranische Aggression zu verteidigen. Es ist ebenso klar, dass wir eine weitere Eskalation in der Region vermeiden müssen und ich fordere daher alle Seiten zur Zurückhaltung auf. Iran sollte nicht reagieren", sagte Starmer am Samstag während einer Pressekonferenz in Samoa anlässlich eines Treffens der Regierungschefs des Commonwealth.
Nach den israelischen Angriffen in Iran wurde der zivile Luftverkehr wieder aufgenommen. Laut der iranischen Luftfahrtbehörde durften Fluggesellschaften ab 9.00 Uhr Ortszeit (7.30 Uhr MESZ) wieder in den Normalbetrieb zurückkehren. Passagieren wurde jedoch empfohlen, vorab Kontakt mit ihren Airlines aufzunehmen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna.
