26.10.2024
Ermittlungen gegen LKA-Beamte im Zusammenhang mit Mordfall in NRW

Im Rahmen der Ermittlungen gegen mehrere bayerische LKA-Beamte, die unter Hehlerverdacht stehen, untersucht das Polizeipräsidium München einen möglichen Zusammenhang mit einem Mordfall in Nordrhein-Westfalen. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums der bayerischen Landeshauptstadt mitteilte, soll der bei der Tat verwendete Revolver aus der Verwahrstelle des bayerischen Landeskriminalamts für beschlagnahmte Waffen stammen. Mehrere Medien hatten zuvor darüber berichtet.

Am 26. April 2019 wurde in Neuss eine junge Frau erschossen. Der Täter, ihr ehemaliger Partner, feuerte mehrere Schüsse auf die 27-Jährige ab, die daraufhin in einem Blumenladen verstarb. Der Täter erlag anschließend bei einem Suizidversuch auf einem Bahngleis schweren Verletzungen.

Der bei dem Verbrechen benutzte Revolver hätte bereits im Jahr 2018 in einem Stahlwerk vernichtet werden sollen. Die Waffe war jedoch aus der Verwahrstelle des LKA verschwunden.

Am vergangenen Freitag gab das Polizeipräsidium Ermittlungen gegen drei Beamte bekannt, die in der Zentralen Waffenverwertung des LKA tätig waren oder sind. Zwei der Beschuldigten sind noch im Dienst, einer ist bereits pensioniert. Ihnen wird vorgeworfen, Gegenstände aus der Verwahrung des LKA unterschlagen und verkauft zu haben. Der strafrechtliche Vorwurf lautet auf Verwahrungsbruch. Darüber hinaus wird gegen zwei weitere Verdächtige ermittelt, die im Verdacht stehen, die Waffen weiterverkauft zu haben.

Um die Neutralität des Verfahrens zu gewährleisten, hat das Polizeipräsidium die Ermittlungen übernommen. Das LKA selbst ist nicht an den Untersuchungen beteiligt.

Der Fall des verschwundenen Revolvers hatte bereits 2019 für Schlagzeilen gesorgt. Die Staatsanwaltschaft München I hatte von 2019 bis 2021 ermittelt, konnte jedoch keinen Verdächtigen ermitteln. Im Jahr 2023 wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen, nachdem neue Hinweise eingegangen waren.

LKA-Präsident Norbert Radmacher bedauerte die Vorfälle. Die Waffenverwertung des LKA wurde daraufhin vorerst geschlossen. Das für diesen Bereich zuständige Team soll komplett neu aufgestellt werden.

Quelle: dpa

Wie die Zeit berichtet, ermittelt die Polizei derzeit in den eigenen Reihen wegen Waffenmissbrauchs. Es besteht der Verdacht, dass bayerische LKA-Beamte in den illegalen Waffenhandel verwickelt sind.

Weitere
Artikel