Markus Babbel, ehemaliger Trainer von Hertha BSC, hat die jungen Spieler des Berliner Zweitligisten öffentlich kritisiert. Wie die Zeit basierend auf einer Meldung der dpa berichtet, sieht Babbel den fehlenden Teamgeist und die mangelnde Bereitschaft der jungen Spieler, Ratschläge anzunehmen, als Hauptproblem des Vereins. Anlässlich der Vorstellung seines neuen Buches „Das Leben nach den besten Jahren“, das er gemeinsam mit Mario Basler verfasst hat, äußerte er sich zur aktuellen Situation bei Hertha. „Die Jungen müssen endlich mal anfangen, zuzuhören und auch mal einen Ratschlag eines älteren, erfahreneren Spielers annehmen. Auch mal Kritik annehmen, sonst kann es brutal schwer werden“, so Babbel laut dpa.
Hintergrund der Kritik ist der Kabinenzoff zwischen jungen Spielern und Routiniers nach der 0:4-Niederlage gegen die SV Elversberg. Wie die Morgenpost berichtet, gibt es immer wieder Reibereien zwischen den beiden Lagern. Babbel, der Hertha 2010 zum Aufstieg in die Bundesliga geführt hatte, sieht im fehlenden Teamgeist die größte Gefahr für den Verein. „Es kommt ja immer mehr zum Vorschein, dass die Jungen und Alten nicht miteinander können. Du kannst tolle junge Spieler haben, aber wenn sie es nicht schaffen, als Mannschaft zu funktionieren, dann spielst du halt gegen den Abstieg“, wird Babbel von der Zeit zitiert.
Babbel betont, dass der von Hertha eingeschlagene Weg, junge Spieler aus der eigenen Akademie in die erste Mannschaft zu integrieren, grundsätzlich richtig sei, vor allem angesichts der finanziellen Lage des Vereins. Wie er jedoch gegenüber der dpa anmerkte, „wissen viele dieser jungen Spieler nicht, was in der 2. Bundesliga gefordert wird“. Er sieht zwar nicht die Gefahr eines Abstiegs für Hertha, da es seiner Meinung nach mindestens drei schlechtere Teams gebe, betont aber, dass der derzeitige Zustand nicht dem Anspruch des Vereins entsprechen könne: „Du siehst das Potenzial, aber Mentalität schlägt Qualität.“
Die Berliner Morgenpost analysiert die Situation bei Hertha BSC ausführlich und geht dabei auf verschiedene Problemfelder ein, darunter die Trainerfrage, die Stürmersuche und die Torhüterposition. Auch die BZ Berlin beleuchtet die Entwicklung ehemaliger Hertha-Talente und zeigt, dass nicht alle den erhofften Durchbruch geschafft haben. Ein weiterer Artikel der Morgenpost aus dem Jahr 2011 thematisiert den Konkurrenzkampf im Kader unter Babbel und zeigt, dass dieser schon damals auf Leistung und Einsatzbereitschaft setzte.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-03/05/babbel-sieht-kein-hertha-team-die-jungen-muessen-zuhoeren
https://www.morgenpost.de/sport/hertha/article408248266/trainer-stuermer-keeper-die-grosse-problemanalyse-bei-hertha-bsc.html
https://www.morgenpost.de/sport/hertha/article105028377/Bei-Hertha-beginnt-jetzt-der-Konkurrenzkampf.html
https://www.bz-berlin.de/berlin-sport/hertha-bsc/so-lief-es-fuer-die-ehemaligen-hertha-talente
