Der Bayer-Konzern sieht sich einem erneuten Abwärtstrend seiner Aktie gegenüber. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, ist der Aktienkurs des Dax-Konzerns deutlich eingebrochen. Dies steht im Zusammenhang mit anhaltenden Schwierigkeiten im Agrargeschäft, insbesondere in Lateinamerika. Der Bayer-Chef Bill Anderson erklärte, die Marktentwicklung sei schlechter als erwartet verlaufen. Zusätzlich belastet ein anhaltender Preisdruck im Pflanzenschutzgeschäft den Konzern.
Die FAZ berichtet weiter, dass Bayer aufgrund dieser Entwicklungen Firmenwerte in Milliardenhöhe abschreiben musste. Dies führte zu einem erheblichen Verlust im dritten Quartal. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte, dass sich die Abschreibungen auf den Firmenwert der Crop-Science-Division, die nach der Übernahme von Monsanto entstanden sind, auf insgesamt 12,9 Milliarden Euro belaufen.
Die schlechten Nachrichten für Bayer wirken sich auch auf die Prognosen für das kommende Jahr aus. Analyst Richard Vosser von JPMorgan erwartet, dass die Gewinnerwartungen des Marktes für 2025 sinken werden. Er begründet dies mit den aktuellen Geschäftszahlen und den Aussagen des Bayer-Managements, die auf anhaltende regulatorische Vorschriften und Preisdruck im Pflanzenschutzgeschäft hindeuten.
Wie der Spiegel berichtet, hat der Kursverfall die Bayer-Aktie auf ein 20-Jahres-Tief gedrückt. Der Börsenwert des Unternehmens ist im Laufe des Jahres 2024 um rund 36 Prozent auf etwas über 21 Milliarden Euro gefallen. Damit ist Bayer, prozentual betrachtet, der größte Verlierer im Dax. Zum Vergleich: Vor dem ersten negativen Glyphosat-Urteil im Sommer 2018, kurz nach der umstrittenen Monsanto-Übernahme, lag der Börsenwert von Bayer noch bei fast 92 Milliarden Euro. Im April 2015 war Bayer mit einem Börsenwert von rund 120 Milliarden Euro sogar der wertvollste Konzern Deutschlands.
Der BR berichtete bereits im August 2024 über die allgemeine Stimmung an der Börse und die Entwicklung des DAX. Während der DAX in der Woche vom 12. bis 16. August 2024 Gewinne verzeichnete, gehörte Bayer zu den Verlierern. Am Freitag, den 16. August 2024, erholte sich die Bayer-Aktie jedoch nach einem positiven Urteil in einem Glyphosat-Prozess in den USA und verzeichnete einen Kursgewinn von 11,5 Prozent. Diese positive Entwicklung scheint jedoch durch die aktuellen Ereignisse wieder zunichte gemacht worden zu sein.
Die Situation für Bayer bleibt angespannt. Die anhaltenden Probleme im Agrargeschäft und der anhaltende Preisdruck im Pflanzenschutzgeschäft stellen den Konzern vor große Herausforderungen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird und welche Maßnahmen das Management ergreifen wird, um den Abwärtstrend zu stoppen.
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