Der Bitcoin-Kurs rast in diesem Jahr von Rekord zu Rekord und nähert sich der Marke von 100.000 Dollar. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, hat der Kurs der Digitalwährung seit Jahresbeginn um fast 130 Prozent zugelegt. Die Euphorie unter den Anlegern ist groß, auf Plattformen wie Youtube wird rund um die Uhr über die Kursentwicklung diskutiert. Der Wahlsieg von Donald Trump in den USA hat der Rallye zusätzlichen Schwung verliehen, da er eine kryptofreundliche Politik in Aussicht gestellt hat.
Die rasante Entwicklung des Bitcoin-Kurses sorgt jedoch auch für Besorgnis. Der Standard berichtet, dass der Bitcoin allein seit Sonntag um neun Prozent zugelegt und zeitweise knapp 98.000 Dollar erreicht hat. Experten warnen vor der extremen Dynamik und der Gefahr einer Korrektur. Philipp Frohn, Redakteur der Wirtschaftswoche, kommentiert auf LinkedIn, dass die Euphorie am Kryptomarkt „zu krass“ sei und der Bitcoin zu schnell von Rekord zu Rekord raste, um nachhaltige Unterstützungen aufzubauen. Eine Konsolidierungsphase sei notwendig, um zu beweisen, dass der Bitcoin die neuen Höchststände auch in Stresssituationen halten kann.
Die Tagesschau erinnert daran, dass der Bitcoin bereits im Februar 2024 die 50.000-Dollar-Marke geknackt hatte, nachdem die US-Börsenaufsicht SEC spezielle Bitcoin-Fonds (ETFs) genehmigt hatte. Diese ETFs ermöglichen es Anlegern, in Bitcoin zu investieren, ohne die Digitalwährung direkt erwerben zu müssen. Ein weiterer Faktor, der den Kurs beflügelt, ist das sogenannte "Halving", das im April 2024 stattfand. Dabei reduziert sich die Belohnung für Bitcoin-Miner, was zu einem langsamer wachsenden Angebot an Bitcoin führt und in der Vergangenheit meist zu steigenden Kursen geführt hat.
Trotz des Hypes raten Verbraucherschützer weiterhin zur Vorsicht. Die Verbraucherzentrale warnt vor den starken Kursschwankungen und dem Risiko eines Totalverlusts. Auch der SEC-Chef Gary Gensler mahnt zur Vorsicht und betont die spekulativen und stark schwankenden Eigenschaften von Bitcoin. Die FAZ weist in einem Kommentar von Inken Schönauer darauf hin, dass es keinen Rechtsanspruch auf Dividendenzahlungen gibt und Unternehmen diese in wirtschaftlich schwierigen Zeiten reduzieren oder aussetzen können. Auch Amazon, eines der wertvollsten Unternehmen der Welt, hat noch nie eine Dividende gezahlt.
Die Bitcoin-Rallye ist also ein Phänomen mit vielen Facetten. Während die einen von einem neuen Zeitalter des Geldes träumen, warnen die anderen vor den Risiken. Ob der Bitcoin seinen Höhenflug fortsetzen kann oder ob eine Korrektur bevorsteht, bleibt abzuwarten.
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