11.11.2024
Blutspendebedarf Am UKSH Sinkende Spendenbereitschaft Und Demografischer Wandel

Blutspende-Rückgang am UKSH: Versorgungssicherheit gefährdet?

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) sieht sich mit einem Rückgang an Blutspenden konfrontiert. Wie die Zeit am 11. November 2024 berichtete, sei die sinkende Spendenbereitschaft ein zunehmendes Problem. Eine Sprecherin des Instituts für Transfusionsmedizin am UKSH nannte den demografischen Wandel und das damit verbundene Ausscheiden der Babyboomer-Generation als einen wesentlichen Faktor. Diese Gruppe, die in der Vergangenheit einen großen Anteil der Blutspender stellte, werde nun selbst verstärkt zu Blutempfängern.

Der Rückgang der Blutspendezahlen lasse sich bereits seit zehn Jahren beobachten, so die Sprecherin laut Zeit. Pro Woche benötige das UKSH etwa 1.000 Blutspenden, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherzustellen. Die akute Versorgung sei zwar derzeit noch gewährleistet und Operationen müssten nicht verschoben werden. Allerdings erreichen die Bestände des UKSH in „schwächeren“ Zeiten, wie etwa in der Urlaubszeit oder während Erkältungswellen, kritische Niveaus. Besonders kritisch sei die Lage bei Blutbestandteilen mit begrenzter Haltbarkeit, die eine kontinuierliche Spendebereitschaft erfordern.

Die Spendezentren des Universitätsklinikums in Lübeck und Kiel können den Klinikbedarf aktuell noch größtenteils decken. Bei Engpässen greift das UKSH auf die Reserven des Deutschen Roten Kreuzes zurück. Problematisch wird es jedoch, wenn auch dort Versorgungsengpässe auftreten, wie die Zeit berichtet.

Um dem Rückgang der Blutspenden entgegenzuwirken, setzt das UKSH verstärkt auf Werbemaßnahmen und Kooperationen. So werden beispielsweise Flyer und Poster in den Mensen der lokalen Hochschulen verteilt und Willkommensveranstaltungen für Erstsemester genutzt, um auf das Thema Blutspende aufmerksam zu machen. Auch eine Kooperation mit dem Wacken-Festival besteht.

Bereits im Juni 2024 hatte das UKSH anlässlich des Weltblutspendetages auf die sinkenden Spenderzahlen hingewiesen und zur Blutspende aufgerufen. Auch damals wurde der demografische Wandel als eine Ursache genannt. Wie aus einer Pressemitteilung des UKSH vom 12. Juni 2024 hervorgeht, sei die Zahl der Blutspenden deutschlandweit in den letzten zehn Jahren um knapp 25 Prozent zurückgegangen.

Im Juni 2021 hatte das UKSH ebenfalls einen dringenden Aufruf zur Blutspende gestartet, da die Bestände an der Untergrenze waren. Wie aus einer Pressemitteilung vom 30. Juni 2021 hervorgeht, drohten damals sogar Verschiebungen planbarer Operationen.

Quellen:

- Zeit Online: UKSH mit Rückgang bei Blutspenden konfrontiert (11.11.2024)

- UKSH Pressemitteilung: Anlässlich des Weltblutspendetags ruft das UKSH zum Blutspenden auf – Zahl der Spenderinnen und Spender deutschlandweit deutlich gesunken (12.06.2024)

- UKSH Pressemitteilung: Bestände gehen zur Neige - dringender Aufruf zur Blutspende am UKSH (30.06.2021)

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