Das Börsenjahr 2024 zeichnet sich durch eine geringe Anzahl an Börsengängen aus. Trotz des schwachen Abschneidens herrscht Optimismus für eine Belebung im Jahr 2025. Die Zeit berichtet von dieser Zuversicht trotz der mageren Bilanz des laufenden Jahres (Zeit Online, 18.12.2024).
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY verzeichnete weltweit 1.215 Börsengänge (IPOs) im Jahr 2024. Dies entspricht einem Rückgang von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das eingesammelte Kapital sank um vier Prozent auf rund 121,2 Milliarden Dollar (115,4 Milliarden Euro). Auch in Deutschland blieb die Zahl der Börsengänge mit sieben hinter den Erwartungen zurück (2023: acht). Der größte deutsche Börsengang war der der Parfümeriekette Douglas im März mit einem Volumen von etwa 890 Millionen Euro, gefolgt vom Wissenschaftsverlag Springer Nature mit knapp 600 Millionen Euro. Wie dpa berichtet, bewertet Martin Steinbach, Partner bei EY, die derzeitige Jahresendrallye und die geringe Volatilität als positive Anzeichen für das IPO-Jahr 2025.
EY-Partner Martin Steinbach schätzt, dass unter günstigen wirtschaftlichen Bedingungen bis zu zehn Börsengänge in Deutschland 2025 realisiert werden könnten. Er betont jedoch, dass Deutschland gemessen an seiner Wirtschaftsleistung das Potenzial für bis zu 40 Börsengänge pro Jahr hätte. Auch PwC stimmt in den optimistischen Ausblick ein und erwartet eine Zunahme der Börsengänge in Frankfurt. Stephan Wyrobisch, Experte bei PwC, rechnet mit fünf bis zehn, möglicherweise sogar mehr IPOs. Das Handelsblatt berichtet, dass auch Morgan Stanley mit einer Zunahme der Börsengänge in den kommenden 18 Monaten rechnet (Handelsblatt, 11.09.2024).
Laut EY war das US-Unternehmen Lineage mit einem Erlös von rund 5,1 Milliarden Dollar im Juli der weltweit größte Börsengang 2024. In Europa führte der spanische Konsumgüteranbieter Puig Brands im Mai mit 2,9 Milliarden Dollar die Liste an.
Eine YouGov-Umfrage im Auftrag der HDI Versicherungen zeigt, dass das Vertrauen der Deutschen in Aktien als Altersvorsorge gewachsen ist. Ein Viertel der Befragten betrachtet Aktien als vertrauenswürdigste Anlageform, während Immobilien mit 42 Prozent weiterhin die beliebteste Anlageklasse bleiben. An der Umfrage im Sommer nahmen 3.748 Berufstätige ab 15 Jahren teil.
