Ein kulturelles Leuchtfeuer inmitten ländlicher Idylle: Das Projekt "Dorf macht Oper" im kleinen brandenburgischen Dorf Klein Leppin in der Prignitz ist mit dem Deutschen Nachbarschaftspreis 2024 in der Kategorie "Kultur & Sport" ausgezeichnet worden. Wie die Zeit am 14. November 2024 berichtete, wurde die Initiative für ihre herausragende Stärkung der lokalen Gemeinschaft geehrt.
Die Preisverleihung fand in Berlin statt, unter Anwesenheit von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne). Der Deutsche Nachbarschaftspreis, der von der nebenan.de Stiftung vergeben wird, würdigt seit 2007 Projekte, die sich in besonderem Maße für das Miteinander im lokalen Umfeld engagieren. Das Gesamtpreisgeld beträgt knapp 60.000 Euro, wobei die fünf Themensieger jeweils 5.000 Euro erhalten.
Was als kleines Gartenkonzert begann, hat sich zu einem beeindruckenden kulturellen Ereignis entwickelt. Jedes Jahr verwandeln rund 100 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gemeinsam mit 35 professionellen Musikern und Honorarkräften einen ehemaligen Schweinestall in eine Opernbühne. Die Dorfbewohner von Klein Leppin, einem Ort mit nur 70 Einwohnern, engagieren sich dabei in allen Bereichen: Sie gestalten Kulissen, nähen Kostüme, singen im Chor und kümmern sich um das Catering im Operncafé. Wie die Zeit berichtet, locken die Aufführungen jährlich etwa 1.000 Besucher an.
Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass das Projekt nicht nur das Gemeinschaftsgefühl stärke, sondern auch eindrucksvoll demonstriere, wie Kultur auf dem Land gedeihen und Menschen verbinden kann. Für das Jahr 2025 plant das Team eine Opernaufführung, die sich mit der Benachteiligung von Frauen im ländlichen Raum auseinandersetzt.
Neben der Dorf-Oper in der Prignitz wurden weitere Initiativen mit dem Deutschen Nachbarschaftspreis ausgezeichnet. Dazu gehören ein Nachhaltigkeitsprojekt aus dem hessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg, ein Dorfladen aus dem Kreis Kleve in Nordrhein-Westfalen, ein Stadtteilprojekt für den interkulturellen und intergenerationellen Austausch im sächsischen Pirna sowie ein Generationenbegegnungsprojekt in einem Seniorenheim in Neuss (NRW).
Träger des Projekts "Dorf macht Oper" ist der Verein FestLand e.V., der 2003 gegründet wurde und sich für kulturelle Projekte in der Prignitz engagiert. Der Verein setzt sich für die kulturelle Teilhabe aller Bevölkerungsschichten ein und fördert lokale Talente. Unterstützt werden die Opernproduktionen unter anderem von Musikerinnen und Musikern des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin und dem Ensemble "Götterfunken".
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