In Bremen engagiert sich der 23-jährige Oliver Beckmann ehrenamtlich, um Frauen in den Nachtstunden sicher nach Hause zu bringen. Angestoßen durch einen Vorfall in seinem Bekanntenkreis, in dem seine beste Freundin von einem Taxifahrer sexuell belästigt wurde, gründete er sein „Not-Taxi“. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, fährt Beckmann freitags und samstags zwischen 22 Uhr und 4 Uhr morgens Frauen kostenlos, die sich in einer unsicheren Situation befinden.
Der Vorfall mit seiner Freundin habe ihn dazu bewegt, über die bestehenden Sicherheitsvorkehrungen für Frauen nachzudenken, so Beckmann gegenüber der FAZ. Obwohl es bereits Frauentaxis gibt, sah er hier keine ausreichende Lösung. Die Fahrer seien immer noch fremd, und die Kosten oft genauso hoch wie bei einem regulären Taxi. Sein Ziel sei es, 100-prozentige Sicherheit zu gewährleisten. Daher habe er die Initiative selbst in die Hand genommen.
Das Angebot richtet sich an Frauen, die sich nachts unwohl fühlen und möglicherweise kein Geld für ein Taxi haben. Beckmann betont, dass er sensibel auf die Bedürfnisse seiner Fahrgäste eingeht. Er berichtet der FAZ von einer Frau, die er völlig aufgelöst abgeholt habe. In solchen Fällen versuche er, sich um die Frauen zu kümmern und ihnen ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln.
Die Kontaktaufnahme erfolgt über Instagram, WhatsApp oder telefonisch. Beckmann nutzt dafür eine separate Telefonnummer und ein zweites Handy, das er nur an den Wochenenden einschaltet. Er kann bis zu drei Frauen gleichzeitig befördern, Männer werden nicht mitgenommen. Um Missbrauch vorzubeugen, werden Personen, die das Angebot offensichtlich ausnutzen, auf Instagram blockiert. Das Team wolle keine Personen fahren, die lediglich die Taxikosten sparen wollen, erklärte Beckmann der FAZ.
Der Bedarf an einem solchen Service zeigt sich auch in den Anrufen, die Beckmann erhält. So schildert er der FAZ den Fall einer Frau, die sich beim Feiern unwohl fühlte und deshalb früher nach Hause wollte. Obwohl sie selbst ihre Situation nicht als Notfall einstufte, bestätigte Beckmann ihr, dass es sich durchaus um eine Situation handle, in der sein Service angebracht sei. Dies verdeutlicht, dass das Not-Taxi nicht nur in akuten Gefahrensituationen, sondern auch bei einem allgemeinen Gefühl der Unsicherheit in Anspruch genommen werden kann.
Während Beckmann in Bremen für die Sicherheit von Frauen sorgt, gab es am 25. November 2024 deutschlandweit Bombendrohungen gegen zahlreiche Schulen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, waren allein in Brandenburg zwölf Schulen betroffen. Auch in Niedersachsen, Thüringen und Sachsen gingen Drohungen per Mail ein. Die Polizei geht derzeit nicht von einer Ernsthaftigkeit der Drohungen aus. Die Ermittlungen laufen.
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