Breyten Breytenbach, der am 24. November 2024 in Frankreich verstarb, war eine prägende Figur im Kampf gegen die Apartheid und ein international anerkannter Schriftsteller und Künstler. Wie die FAZ berichtet, war er die "literarische Stimme der weißen Opposition" gegen das Apartheidregime. Geboren 1939 in Bonnievale, Südafrika, wuchs er in einer burischen Familie auf, in einem Umfeld, das die Apartheid stark unterstützte. Sein Bruder Jan, wie aus verschiedenen Quellen hervorgeht, war ein hochrangiger Offizier der südafrikanischen Armee, was den Kontrast zu Breyten Breytenbachs politischer Haltung verdeutlicht.
Breytenbach begann 1958 ein Kunst- und Literaturstudium an der Universität Kapstadt, verließ Südafrika jedoch 1959 und setzte sein Studium in Paris fort. Dort entwickelte er sich zu einem engagierten Gegner der Apartheid. Die Heirat mit einer Französin vietnamesischer Abstammung verhinderte seine Rückkehr nach Südafrika, da die Apartheidgesetze Mischehen verboten. Wie unter anderem Wikipedia berichtet, war er Mitbegründer der südafrikanischen Literaturbewegung "Sestigers" und der Anti-Apartheid-Organisation Okhela.
1975 reiste er mit falschem Pass nach Südafrika, wurde jedoch verhaftet und wegen Hochverrats zu neun Jahren Haft verurteilt. Nach sieben Jahren wurde er dank internationaler Proteste und der Intervention des französischen Präsidenten Mitterrand freigelassen. Er kehrte nach Frankreich zurück, nahm die französische Staatsbürgerschaft an und legte die südafrikanische nieder, wie die FAZ berichtet. Seine Erfahrungen im Gefängnis verarbeitete er in seinem Buch "The True Confession of an Albino Terrorist", wie France 24 berichtet.
Breytenbachs literarisches Werk umfasst Gedichte, Romane und Essays, die er hauptsächlich auf Afrikaans, aber auch auf Englisch verfasste. Seine Werke sind von surrealistischen Metaphern, Mythen und Träumen geprägt und spiegeln die afrikanischen Diskurse seiner Zeit wider. Wie der DAAD berichtet, war er auch als Maler international anerkannt und stellte seine Werke weltweit aus. Er lehrte als Gastprofessor an verschiedenen Universitäten, darunter Kapstadt und New York. Zusätzlich engagierte er sich, wie Wikipedia berichtet, rund zwei Jahrzehnte lang für den Aufbau des Kulturzentrums Gorée Institute im Senegal.
Trotz seines Aktivismus kehrte Breytenbach nach dem Ende der Apartheid nicht dauerhaft nach Südafrika zurück. Er kritisierte die Mängel der neuen Regierung und blieb ein kritischer Beobachter der politischen Entwicklungen. Wie France 24 berichtet, äußerte er sich in einem Interview im Harper's Magazine 2008 kritisch über die "scheinbar endlose Parade korrupter Clowns in Machtpositionen auf allen Ebenen".
Breyten Breytenbachs Tod markiert den Verlust einer wichtigen Stimme im Kampf gegen Ungerechtigkeit und Rassismus. Sein literarisches und künstlerisches Werk sowie sein unermüdlicher Aktivismus bleiben ein wichtiges Zeugnis seines Engagements für eine bessere Welt.
Quellen:
- https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/autoren/zum-tod-des-schriftstellers-breyten-breytenbach-110132419.html
- https://de.wikipedia.org/wiki/Breyten_Breytenbach
- https://www.france24.com/en/live-news/20241124-s-africa-s-breyten-breytenbach-writer-and-anti-apartheid-activist
- https://www.daad.de/de/alumni/galerie/portraet/breyten-breytenbach/
- https://www.yahoo.com/news/africas-breyten-breytenbach-writer-anti-181151924.html
- https://www.perlentaucher.de/autor/breyten-breytenbach.html
- https://www.afrikaroman.de/autor/breyten-breytenbach/
- https://deutsch.wikibrief.org/wiki/Breyten_Breytenbach
- https://www.barrons.com/articles/breyten-breytenbach-writer-who-challenged-apartheid-dies-at-85-da24c477