Als Reaktion auf den tragischen Anschlag auf einen Magdeburger Weihnachtsmarkt, bei dem fünf Menschen starben und über 200 verletzt wurden, hat Schleswig-Holstein seine Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) ordnete eine erhöhte Polizeipräsenz auf den Weihnachtsmärkten des Landes an, berichtet die Zeit. Zwar lägen laut Sütterlin-Waack keine konkreten Hinweise auf Anschlagsvorbereitungen in Schleswig-Holstein vor, die verstärkten Sicherheitsvorkehrungen seien jedoch präventiv. Insbesondere die Zugänge zu den Weihnachtsmärkten sollen genauer kontrolliert werden. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) zeigte sich tief betroffen und sprach Opfern und Angehörigen sein Beileid aus. Er unterstrich die Solidarität Schleswig-Holsteins mit den Betroffenen. Die Kieler Nachrichten zitieren Günther: „In diesen dunklen Stunden stehen wir in Schleswig-Holstein an der Seite all jener, die von diesem Leid betroffen sind.“
Die erhöhte Polizeipräsenz ist Teil einer bundesweiten Reaktion auf den Magdeburger Anschlag. Wie der NDR berichtet, hat auch Hamburg die Polizeipräsenz auf seinen Weihnachtsmärkten verstärkt. Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) erklärte, die Polizei habe die bestehenden Sicherheitskonzepte überprüft und die Beamtenpräsenz erhöht. Auch andere Bundesländer ergriffen ähnliche Maßnahmen. Die Welt berichtet von erhöhter Polizeipräsenz auf Weihnachtsmärkten in Berlin, Bayern und Hessen. In Thüringen und Sachsen werden die Sicherheitskonzepte der Märkte überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Der mutmaßliche Täter von Magdeburg, ein 50-jähriger Arzt aus Saudi-Arabien, wurde festgenommen. Laut Behörden war er bisher nicht als Islamist bekannt. Die Hamburger Morgenpost zitiert den GdP-Vize Lars Osburg, der die Schwierigkeit der Prävention solcher Anschläge hervorhebt und mehr Ressourcen für Internetrecherche und den Einsatz intelligenter Kameras mit Gesichtserkennung fordert. Der Anschlag in Magdeburg weckt Erinnerungen an den Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz 2016. Der Stern erinnert daran, dass damals 12 Menschen starben und ein weiteres Opfer später seinen Verletzungen erlag.
Auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) drückte ihre Anteilnahme aus und kündigte verstärkte Sicherheitsmaßnahmen an, so der NDR. Die Polizeipräsenz auf den Weihnachtsmärkten im Land wird erhöht, und Polizisten aus Mecklenburg-Vorpommern unterstützen ihre Kollegen in Sachsen-Anhalt. Auch in Rostock, der größten Stadt des Landes, wurde der Weihnachtsmarkt unter verstärkten Sicherheitsvorkehrungen eröffnet.
Die Bild berichtet von erhöhter Polizeipräsenz auf Weihnachtsmärkten in mehreren Bundesländern. In Berlin werden besonders viele Beamte eingesetzt. Auch Hessen erhöht die Sicherheitsmaßnahmen, und das Innenministerium berät über weitere Konsequenzen. In Sachsen sieht das Innenministerium derzeit keine konkrete Gefahr für die Weihnachtsmärkte.
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