Der Tarifkonflikt im schleswig-holsteinischen Busgewerbe eskaliert: Beschäftigte privater Busunternehmen haben am Dienstag in weiten Teilen des Bundeslandes ihre Arbeit niedergelegt. Wie die „Zeit“ berichtet, müssen Pendler mit erheblichen Einschränkungen und Ausfällen im Linienbusverkehr rechnen. Betroffen sind die Regionen Pinneberg, Steinburg, Segeberg, Storman, Herzogtum-Lauenburg, Lübeck und Ostholstein. Bereits am Montag hatte die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten in den Regionen Rendsburg-Eckernförde, Schleswig-Flensburg, Dithmarschen und Nordfriesland zu einem Warnstreik aufgerufen.
Hintergrund der Arbeitsniederlegungen ist ein geplatzter Tarifvertrag für die rund 3.000 Beschäftigten privater Busunternehmen. Der Omnibusverband Nord (OVN), dem rund 80 private Omnibusunternehmen mit etwa 1.700 Bussen angehören, hatte sich Ende September von einem bereits ausgehandelten Tarifvertrag zurückgezogen. Die Einigung sah eine Erhöhung der Entgelte um 275 Euro und die Auszahlung einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 850 Euro vor.
Der OVN begründet seinen Rückzieher mit fehlenden finanziellen Mitteln. Die Landesregierung stelle weniger Geld für den ÖPNV zur Verfügung, der neue Tarifvertrag sei damit nicht mehr zu finanzieren. Die Gewerkschaft Verdi hingegen wirft den Arbeitgebern vor, den Tarifkonflikt zu provozieren und die Verantwortung für die Situation auf andere abzuwälzen.
Wie der NDR berichtet, müssen sich Pendlerinnen und Pendler in den kommenden Tagen auf weitere Einschränkungen im Busverkehr einstellen. Verdi hat angekündigt, die Warnstreiks auch in der kommenden Woche fortzusetzen. Ob und in welchem Umfang es zu Einschränkungen kommt, ist derzeit noch unklar. Die Gewerkschaft will die jeweils betroffenen Regionen und Unternehmen kurzfristig bekannt geben.
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