Der Camping-Sektor präsentiert sich robust und widerstandsfähig. Trotz zwischenzeitlicher Schwankungen in den Absatzzahlen verzeichnet die Branche anhaltendes Wachstum. So hat sich beispielsweise der Bestand an Wohnmobilen und Wohnwagen seit 2017 verdoppelt, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet.
Zwar haben jüngste Ereignisse wie die Turbulenzen rund um den Freizeitfahrzeughersteller Knaus-Tabbert und die Insolvenz einiger Wohnmobil-Vermieter für Schlagzeilen gesorgt. Diese Einzelereignisse spiegeln jedoch nicht die Gesamtsituation der Branche wider. Vielmehr deuten sie auf eine notwendige Konsolidierung nach einer Phase starken Wachstums hin. Die FAZ beschreibt die Situation als ein "Holen von Luft" nach einem beispiellosen Aufschwung.
Die anhaltende Beliebtheit von Camping zeigt sich auch in den Zulassungszahlen. Wie der Caravaning Industrie Verband (CIVD) meldet, wurden in den ersten sieben Monaten des Jahres 2023 über 63.000 Caravans und Reisemobile neu zugelassen. Während bei den Wohnwagen ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist, bleibt die Nachfrage nach Wohnmobilen stabil. Laut manager magazin liegt die Nachfrage insgesamt "deutlich über dem Vor-Coronajahr".
Die Hersteller präsentieren auf dem Caravan Salon in Düsseldorf ihre Neuheiten, um die Nachfrage weiter anzukurbeln. Aktuelle Trends, wie manager magazin berichtet, sind Offroad-Optik, Allradantrieb, Leichtbauweise und Autarkie-Lösungen wie Solaranlagen. Besonders die jüngere Generation, die sogenannten Millennials, schätzt die Freiheit und Individualität des Campings, wie Harry Gatterer vom Zukunftsinstitut Frankfurt gegenüber manager magazin betont.
Trotz des anhaltenden Hypes steht die Branche vor Herausforderungen. Wie camping.family berichtet, kämpfen die Hersteller mit hohen Produktionskosten und gestiegenen Zinsen. Auch volle Lagerbestände und eine erhöhte Anzahl an Gebrauchtfahrzeugen stellen die Händler vor Probleme. Die Gewinnwarnungen einiger großer Hersteller verdeutlichen die Situation. Dennoch sieht camping.family auch Chancen für Schnäppchenjäger auf dem Gebrauchtwagenmarkt.
Die Corona-Pandemie hat dem Camping-Trend einen zusätzlichen Schub verliehen. Wie DerWesten berichtet, suchten viele Menschen nach sicheren und unabhängigen Urlaubsmöglichkeiten. Das Meinungsforschungsinstitut Allensbach sieht ein großes Käuferpotenzial für die kommenden Jahre. Die Motive für Camping sind laut Allensbach Unabhängigkeit, Naturnähe und die vermeintlich höhere Sicherheit vor Infektionen.
Der CIVD betont die anhaltende Bedeutung von Camping und verweist auf eine Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach, die ein Wachstum der Camping-Fangemeinde um über zwei Millionen belegt. Die Studie identifiziert sieben Kernzielgruppen, die von jungen Familien bis hin zu gut situierten Best Agern reichen. Auch die nächste Generation, die Millennials, hat Camping für sich entdeckt und legt dabei Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz.
Insgesamt zeigt sich der Camping-Markt trotz einiger Herausforderungen robust und zukunftsfähig. Die anhaltende Nachfrage, innovative Produktentwicklungen und die Begeisterung einer breiten Zielgruppe sprechen für eine positive Entwicklung des Sektors.
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