China nutzt seine starke Position im Rohstoffsektor, um politischen Druck auf westliche Länder, insbesondere die USA, auszuüben. Wie die F.A.Z. berichtet, hat die chinesische Regierung Exportbeschränkungen für die Metalle Gallium und Germanium erlassen, die in der Chip-, Solar- und Rüstungsindustrie unverzichtbar sind. Diese Metalle dürfen nicht mehr direkt oder über Drittstaaten an US-amerikanische Kunden geliefert werden. Peking begründet diese Maßnahme mit den Sanktionen Washingtons gegen die chinesische Chipindustrie.
Die F.A.Z. bezeichnet die Exportkontrollen als „Superwaffe“ Chinas und warnt vor den erheblichen Risiken für westliche Unternehmen, die von chinesischen Rohstoffen abhängig sind. Sven Astheimer unterstreicht in seinem F.A.Z.-Kommentar die Notwendigkeit für westliche Unternehmen, sich alternative Lieferanten zu suchen, um die Abhängigkeit von China zu verringern.
Auch ntv.de berichtet über das Embargo für die Metalle Gallium, Germanium sowie für Antimon und Wolfram. Hannes Vogel spricht in seinem Artikel von einer „strategischen chinesischen Rohstoff-Blockade“ und interpretiert sie als Vorbereitung auf eine Verschärfung des Wirtschaftskonflikts mit den USA. China besitze ein globales Monopol bei der Gewinnung und Verarbeitung dieser Rohstoffe, was die USA empfindlich treffen könnte.
Das manager magazin berichtet ebenfalls über die Einschränkungen der Rohstofflieferungen. Der Artikel hebt hervor, dass Peking mit dieser Maßnahme auf die Handelsbeschränkungen der USA reagiert, die den Export von Technologie und Software für die Chipproduktion nach China weiter begrenzt haben. China begründet die Exportkontrollen mit "nationalen Sicherheitsinteressen".
Chinas strategischer Einsatz von Rohstoffen ist nicht neu. Bereits 2019, wie die Zeit berichtet, drohte China im Handelskonflikt mit den USA mit der Verknappung Seltener Erden. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) warnte damals vor „fatalen Wirkungen“ für die Weltwirtschaft, sollte China seine „Rohstoff-Keule“ schwingen. China ist der weltweit größte Produzent dieser Metalle, die in vielen Hightech-Produkten eingesetzt werden.
Heise.de greift ebenfalls die Drohung Chinas aus dem Jahr 2019 auf und zitiert die Warnung des IW vor der "Rohstoff-Keule". Der Artikel weist darauf hin, dass die USA 80 Prozent ihrer Seltenen Erden aus China beziehen und ein Lieferengpass gravierende Folgen für die Weltwirtschaft hätte. Gleichzeitig gab die Bundesanstalt für Geowissenschaft und Rohstoffe (BGR) Entwarnung für die deutsche Wirtschaft: Kurz- und mittelfristig seien keine Lieferengpässe zu befürchten, da große Unternehmen langfristige Lieferverträge mit China abgeschlossen hätten.
Maschinenmarkt.vogel.de berichtet über ein aktuelleres Exportverbot Chinas für wichtige Rohstoffe und Güter mit zivilem und militärischem Zweck in Richtung USA. China reagiert damit auf Aktionen der USA, die die chinesische Wirtschaft schwächen sollen. Unter anderem sind Gallium, Germanium und Antimon betroffen. China begründet den Schritt mit der Politisierung wirtschaftlicher und technischer Fragen durch die USA.
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