Tino Chrupalla, Bundesvorsitzender der AfD, wird die sächsische Landesliste seiner Partei bei der kommenden Bundestagswahl anführen. Er erhielt auf dem Parteitag in Löbau eine deutliche Mehrheit von 96,3 Prozent der gültigen Stimmen (416 von 435, ohne Enthaltungen), wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet. Auch die Zeit berichtete über den Parteitag und zitierte Chrupalla mit seiner ambitionierten Aussage: „Wir werden regieren - in Sachsen, im Bund und in Deutschland.“ Er formulierte zudem das Ziel, bei der Bundestagswahl „über 20 Prozent“ zu erreichen. Etwa 400 Parteimitglieder waren anwesend.
Das Ergebnis unterstreicht Chrupallas starke Position innerhalb der Partei. Der 49-Jährige wird erneut im Wahlkreis Görlitz antreten, den er bereits 2017 und 2021 direkt gewinnen konnte. Die Freie Presse erinnert daran, dass die AfD bei der letzten Bundestagswahl in Sachsen mit 24,6 Prozent der Zweitstimmen die CDU (17,2 Prozent) deutlich überholt hatte. Der Verfassungsschutz stuft die sächsische AfD als gesichert rechtsextrem ein.
Die Bundestagswahl wird voraussichtlich am 23. Februar 2025 stattfinden, nachdem die Ampel-Koalition gescheitert ist. Chrupallas Kandidatur in Sachsen hat auch bundespolitische Relevanz. Laut Tagesspiegel haben sich Chrupalla und Alice Weidel darauf geeinigt, dass Weidel die Partei als Spitzenkandidatin in den Wahlkampf führen wird. Die Tagesschau analysiert die gestiegene Zustimmung zur AfD und bemerkt, dass die Partei zunehmend als fähig zur Problemlösung wahrgenommen wird, was sich auf die Bundestagswahl auswirken könnte.
In Sachsen-Anhalt wurde Sepp Müller zum Spitzenkandidaten der CDU gewählt, wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet. Müller sprach sich für eine veränderte Wirtschaftspolitik aus, unter anderem mit einer Unternehmenssteuerreform und der Abschaffung des Bürgergelds. Die Sächsische Anhalts Online (SAO) berichtete über Äußerungen von Annalena Baerbock (Grüne) zum Wahlkampf. Sie plädierte für einen fairen Wahlkampf und kritisierte den Verfall der politischen Kultur.
Der Bundestag stellt eine Biografie von Tino Chrupalla zur Verfügung, die seinen Werdegang vom Malermeister zum Politiker skizziert. Wikipedia bietet weitere Informationen zu Chrupallas politischer Laufbahn und seinen Positionen. Erwähnt werden unter anderem seine Teilnahme an Pegida-Demonstrationen und ein Brandanschlag auf sein Auto im Jahr 2020.
Quellen: - ZEIT ONLINE - Stern - Freie Presse - Tagesspiegel - Mitteldeutsche Zeitung - Sächsische Anhalts Online (SAO) - Tagesschau - Deutscher Bundestag - Wikipedia - dpa