In Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans, hat die 29. Weltklimakonferenz (COP29) begonnen. Wie die Tagesschau berichtet, stehen die Verhandlungen unter schwierigen Vorzeichen. Die Konferenz findet in einem Land statt, das stark von der Öl- und Gasindustrie geprägt ist, was Bedenken hinsichtlich der Prioritäten des Gastgeberlandes aufwirft. Gleichzeitig überschattet die Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten die Konferenz, da er in seiner ersten Amtszeit den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen veranlasst hatte. Wie der Stern berichtet, befürchten Nichtregierungsorganisationen, dass Trump dieses Mal nicht nur erneut aus dem Abkommen austreten, sondern auch Umweltvorschriften lockern und Naturschutzgebiete verkleinern wird, um die fossile Brennstoffindustrie zu fördern.
Eines der zentralen Themen der COP29 ist die Klimafinanzierung. Wie die Grünen im Bundestag auf ihrer Website erläutern, geht es um ein neues internationales Klimafinanzierungsziel, das das bisherige Ziel von 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr ablösen soll. Dieses Ziel wurde 2022 erstmals erreicht, läuft aber 2025 aus und muss angesichts der wachsenden Herausforderungen durch den Klimawandel deutlich erhöht werden. Entwicklungsländer fordern von den Industrieländern deutlich höhere finanzielle Zusagen, um die Folgen des Klimawandels zu bewältigen und Maßnahmen zum Klimaschutz umzusetzen. Wie UNRIC berichtet, wird eine jährliche Unterstützung von mindestens einer Billion US-Dollar gefordert. Diskutiert werden unter anderem Vermögenssteuern für Reiche und Abgaben auf die Förderung fossiler Brennstoffe.
Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Agenda ist die Umsetzung des im letzten Jahr beschlossenen schrittweisen Ausstiegs aus fossilen Energien. Wie die Grünen betonen, müssen nun konkrete Schritte folgen, um die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad, möglichst 1,5 Grad, zu begrenzen. Der EU-Klimawandeldienst Copernicus geht davon aus, dass 2024 das erste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen sein wird, in dem die globale Durchschnittstemperatur um mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegt. Wie die Zeit in einem Videobeitrag berichtet, hat Bundeskanzler Olaf Scholz seine Teilnahme an der COP29 aufgrund der Regierungskrise in Deutschland abgesagt.
Die COP29 steht vor enormen Herausforderungen. Das ZDF analysiert die Hürden der Konferenz und fragt, was ein realistisches Ergebnis sein könnte. Neben der Klimafinanzierung und dem Ausstieg aus fossilen Brennstoffen müssen auch die nationalen Klimaschutzziele für 2035 (NDCs) diskutiert werden, die im nächsten Jahr bei der UN eingereicht werden müssen. Die Weltgemeinschaft muss dringend Maßnahmen ergreifen, um die Erderwärmung zu begrenzen und die Folgen des Klimawandels abzumildern. Die COP29 in Baku bietet die Gelegenheit, wichtige Entscheidungen zu treffen und die Weichen für eine nachhaltigere Zukunft zu stellen. Doch die politischen und wirtschaftlichen Interessen der verschiedenen Akteure erschweren die Verhandlungen. Es bleibt abzuwarten, ob die Konferenz konkrete Ergebnisse hervorbringen kann.
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