Die aus Nordamerika stammende Cranberry, auch bekannt als Moosbeere, breitet sich zunehmend in den feuchten Dünentälern von Sylt aus und verdrängt dabei heimische Pflanzenarten. Wie die Zeit (Zeit Online, 10.11.2024) berichtet, überwuchert die invasive Beerenpflanze seit Jahren die sensible Flora der Insel. Naturschützer setzen seit rund zehn Jahren auf eine besondere Rupf-Aktion, um dem entgegenzuwirken und einen kleinen Bereich im Inselsüden von der invasiven Art zu befreien.
Mit Erfolg, wie Angela Schmidt, Biologin und Stationsleitung der Schutzstation Wattenmeer auf Sylt, gegenüber der dpa berichtet (zitiert nach Zeit Online, 10.11.2024 und n-tv, 10.11.2024): „Der Sonnentau ist zurück und auch für Zwergbinse und Sumpfbärlapp ist wieder Platz“. Diese stark gefährdeten Pflanzen wachsen demnach nur auf Sylt in den feuchten Dünentälern und sind sonst nur an wenigen anderen Orten in Norddeutschland zu finden.
Die Bekämpfung der Cranberry erfolgt hauptsächlich händisch. „Das Hauptziel ist es, die Ranken reinzuholen, damit diese nicht von Dünental zu Dünental wandern - das geht händisch am besten“, erklärt Angela Schmidt (zitiert nach verschiedenen Medienberichten, u.a. Zeit Online, 10.11.2024). Die Cranberry-Pflanze verbreitet sich nicht nur über ihre Beeren, sondern vor allem über ihre Ranken. Sechs Mal pro Jahr, im Oktober und November, findet in Hörnum die „Cranberrys-Rausrupfen“-Aktion statt – immer dann, wenn die Beeren reif sind. Bis zu 20 Sylter und Urlauber helfen dann mit.
Die Cranberry, auch Großfrüchtige Moosbeere genannt, stammt ursprünglich aus Nordamerika. Wie die Sylt Marketing GmbH auf ihrer Webseite (sylt.de) beschreibt, koexistiert die Pflanze dort problemlos mit anderen Arten. Auf Sylt hingegen überwuchert sie die heimische Bodenvegetation und breitet sich mit bis zu einem Meter pro Jahr in den Dünentälern aus. Die Schutzstation Wattenmeer hat deshalb vor einigen Jahren ein Pilotprojekt gestartet, um das Naturschutzgebiet im Hörnumer Norden von den invasiven Cranberries zu befreien (sylt.de).
Die Schutzstation Wattenmeer setzt bei der Bekämpfung der Cranberry auf die Mithilfe von Freiwilligen. Wie die Naturschutzgemeinschaft Sylt e.V. (kampen.de) berichtet, werden in kleinen Gruppen die Ranken der Cranberry-Pflanze per Hand aus dem Boden gezogen. Die gesammelten Beeren dürfen die Helferinnen und Helfer anschließend selbst verwerten. So wird nicht nur die Artenvielfalt der Dünen bewahrt, sondern auch Raum für seltene Pflanzenarten geschaffen.
Trotz ihrer invasiven Eigenschaften ist die Cranberry auch eine Nutzpflanze mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt. Traditionell wird sie in Nordamerika angebaut und verwendet. Wie die Sylt Marketing GmbH (sylt.de) erklärt, wird die Cranberry in getrockneter Form, gekocht, gezuckert oder als Gelee verarbeitet.
Quellen: