12.11.2024
Cyberattacken in Mecklenburg-Vorpommern Kommunen und Unternehmen im Visier

Cyberkriminalität in Mecklenburg-Vorpommern: Steigende Angriffszahlen und Datenpannen

Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet einen besorgniserregenden Anstieg von Cyberangriffen und Datenpannen. Wie der Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Sebastian Schmidt, berichtet, ist die Zahl der gemeldeten Datenpannen von 322 im Jahr 2022 auf 401 im Jahr 2023 gestiegen. Die ZEIT berichtete am 12. November 2024 darüber, dass Cyberangriffe in rund 25 Prozent der Fälle die Ursache für diese Pannen waren (Quelle). Besonders schwerwiegend waren die Angriffe auf die IT-Systeme der Landeshauptstadt Schwerin und des Landkreises Ludwigslust-Parchim Ende 2022, die zu wochenlangen massiven Beeinträchtigungen führten. Auch die Süddeutsche Zeitung berichtete über den Anstieg der Cyberangriffe und Datenpannen in Mecklenburg-Vorpommern (Quelle).

Die zunehmende Breitflächigkeit der Angriffe, wie sie im Tätigkeitsbericht des Landesbeauftragten beschrieben wird, betrifft nicht nur größere Unternehmen, sondern zunehmend auch kleinere Betriebe und insbesondere Kommunalverwaltungen. Dies verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, die IT-Sicherheit flächendeckend zu verbessern und auf ein höheres Niveau zu heben. Schmidt sicherte den betroffenen Stellen seine Unterstützung bei der Umsetzung notwendiger Maßnahmen zu. N-tv berichtete ebenfalls über die steigenden Zahlen und zitierte den Landesdatenschutzbeauftragten (Quelle).

Die RSAG in Rostock wurde Mitte November 2023 Opfer eines Ransomware-Angriffs durch die Tätergruppe LockBit. Neben der Verschlüsselung von Daten wurden auch rund 100.000 Datensätze von Kunden und Mitarbeitern gestohlen. Katapult MV berichtete ausführlich über diesen Vorfall und die langwierigen Folgen für das Unternehmen (Quelle). Die Wiederherstellung der Systeme und die Aufarbeitung des Angriffs gestalteten sich als komplex und zeitaufwendig. Auch der Landkreis Vorpommern-Rügen war Ende November 2023 von einem Cyberangriff betroffen, dessen Auswirkungen noch immer spürbar sind.

Die genauen Zahlen zu Cyberangriffen in Mecklenburg-Vorpommern sind schwer zu ermitteln, da nicht alle Vorfälle gemeldet werden. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) veröffentlicht zwar Statistiken zu Sicherheitsvorfällen, diese werden jedoch nicht nach Bundesländern aufgeschlüsselt. Das CERT MV, das die IT-Sicherheit der kommunalen und staatlichen Stellen in MV überwacht, kann nur über Vorfälle bei meldepflichtigen Stellen Auskunft geben.

Viele Unternehmen und Institutionen, die Teil der kritischen Infrastruktur sind, äußern sich aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich zu Details über Cyberangriffe. Die Preisgabe von Informationen über die Art und Anzahl der Angriffe sowie die ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen könnte Angreifern wertvolle Hinweise liefern. Die tagesschau berichtete über die steigende Zahl von Cyberangriffen aus dem Ausland und die damit verbundenen Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft (Quelle und Quelle). Das Bundeskriminalamt (BKA) betont in seinem Bundeslagebild Cybercrime 2023 die anhaltende Bedrohung durch Cyberkriminalität und die zunehmende Professionalisierung der Täter (Quelle).

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