Deutschland belegt im aktuellen Klimaschutz-Index lediglich einen Platz im Mittelfeld. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet, platziert sich Deutschland auf Rang 16, zwei Plätze schlechter als im Vorjahr. Dänemark führt das Ranking an, gefolgt von den Niederlanden und Großbritannien. Die ersten drei Plätze bleiben jedoch unbesetzt, da laut den Umweltorganisationen Germanwatch und NewClimate Institute kein Land ausreichend handelt, um die Pariser Klimaziele zu erreichen. Der Index wurde auf der Weltklimakonferenz in Baku vorgestellt.
Der Klimaschutz-Index bewertet die Anstrengungen von 63 Ländern und der EU, die zusammen für über 90 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich sind. Wie die Morgenpost berichtet, wurden die Fortschritte Deutschlands beim Ausbau erneuerbarer Energien zwar positiv hervorgehoben, doch in allen Kategorien erhielt Deutschland lediglich die Bewertung "mittelmäßig". Als Gründe nennt Germanwatch unter anderem eine unzureichende Verkehrspolitik, die Abschwächung des Klimaschutzgesetzes und das verwässerte Gebäudeenergiegesetz.
Laut tagesschau.de bestätigt der Index, dass trotz des globalen Booms erneuerbarer Energien die Staatengemeinschaft ihren Klimazielen kaum näherkommt. Die Investitionen in erneuerbare Energien, Wärmepumpen und Elektroautos erreichten im vergangenen Jahr zwar Rekordhöhen, doch reicht dies laut Germanwatch nicht aus, um Kohle, Öl und Gas abzulösen. Auch die Klimapolitik der meisten Länder sei nicht konsequent genug, um die Pariser Klimaziele zu erreichen.
Wie die Schwäbische Zeitung berichtet, sehen Experten in Deutschland zwar Fortschritte beim Ausbau der Erneuerbaren Energien, diese beschränken sich jedoch fast ausschließlich auf den Strommix. In den Bereichen Verkehr und Gebäude komme die Elektrifizierung zu langsam voran. Der Bericht betont außerdem, dass der Wendepunkt bei den weltweiten CO2-Emissionen fast erreicht scheine, da erneuerbare Energien und Elektrifizierung in vielen Ländern auf dem Vormarsch sind. Gleichzeitig kritisieren die Experten, dass sich noch immer zu wenige Staaten zu einer konsequenten Abkehr von fossilen Energien entschlossen haben.
nd-aktuell.de hebt hervor, dass der Index die Klimapolitik von 63 Ländern und der EU analysiert, die zusammen für mehr als 90 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich sind. Der Index wurde auf dem UN-Klimagipfel in Dubai vorgestellt. Germanwatch konstatiert einen Boom der erneuerbaren Energien in vielen Ländern, betont aber, dass dies nicht ausreiche. Der Wettlauf gegen die Zeit gehe weiter, da die weltweiten Emissionen bis 2030 nahezu halbiert werden müssten, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.
Die ZEIT berichtet, dass Deutschland im oberen Mittelfeld auf Rang 19 im Vergleich der emissionsstärksten Staaten steht. Als Problemfelder werden ein zu schwaches Ziel für erneuerbare Energien, zu wenig Fortschritt im Verkehrssektor, ein hoher Energieverbrauch und hohe Emissionen pro Einwohner genannt. Global scheine ein Wendepunkt zum Greifen nah, da die weltweiten Emissionen nur leicht anstiegen und in vielen Staaten sogar sanken. In zwei Dritteln der Länder werden mehr als zehn Prozent der benötigten Energie aus erneuerbaren Energien gewonnen.
Wie die Welt berichtet, klettert Deutschland im Klimaschutz-Index um zwei Plätze nach oben. Die Pläne der Bundesregierung, den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen, wurden gelobt, die nationale Klimapolitik wird jedoch nur als mittelmäßig bewertet. Die ersten drei Plätze im Index bleiben unbesetzt, da kein Land ausreichend gegen den Klimawandel tut.
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