September 17, 2024
Deutschlands Olympische Träume 2040: Kretschmer und die Vision einer Bewerbung

Sportlerehrung: Kretschmer für deutsche Bewerbung um Olympia 2040

Nach den Olympischen Sommerspielen in Paris 2024 äußern sich deutsche Sportler und Funktionäre optimistisch über die Möglichkeit, die Olympischen Spiele 2040 in Deutschland auszurichten. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sich in diesem Zusammenhang klar für eine deutsche Bewerbung ausgesprochen. Bei einem Empfang der sächsischen Teilnehmer der Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris betonte Kretschmer, dass die Spiele anlässlich des 50. Jahrestages der Deutschen Einheit in Deutschland stattfinden sollten. Besonders die Städte Leipzig und Dresden nannte er als mögliche Austragungsorte.

Kretschmer erklärte: „Mit der Begeisterung von Paris sagen wir, ja wir wollen das.“ Er betonte die Bedeutung von Sport und der Unterstützung für Athleten in Sachsen. Der Freistaat plant, in den kommenden Jahren den Leistungssport besser zu fördern. Dies soll durch angemessene finanzielle Mittel und durch die Einbeziehung aktiver Sportler in die Entscheidungsprozesse geschehen. Kretschmer kündigte an, dass die Koalitionsverhandlungen und der nächste Haushalt entsprechend gestaltet werden sollen, um den Anforderungen des Leistungssports gerecht zu werden.

Bei der Veranstaltung in Dresden waren 18 Athleten anwesend, die in Paris erfolgreich waren, darunter der Goldmedaillengewinner im Kanusport, Tom Liebscher-Lucz, sowie die Medaillengewinner Max Gelhaar und Martin Schulz. Kretschmer ermutigte die Athleten, weiterhin auf sportliche Höchstleistungen hinzuarbeiten und versprach, dass der Freistaat sie dabei unterstützen werde.

Die Diskussion um eine mögliche Bewerbung um die Olympischen Spiele 2040 ist nicht neu, jedoch hat die positive Stimmung nach den Spielen in Paris das Interesse an einer deutschen Bewerbung neu entfacht. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat bereits eine Absichtserklärung unterzeichnet, die die Unterstützung der Bundesregierung für eine Bewerbung bekräftigt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte ebenfalls ihre Unterstützung für die Idee einer deutschen Bewerbung zum Ausdruck gebracht.

Die Herausforderungen für eine erfolgreiche Bewerbung sind jedoch nicht zu unterschätzen. In der Vergangenheit gab es mehrere gescheiterte Versuche, die Olympischen Spiele nach Deutschland zu holen. Der DOSB hat betont, dass eine erneute Bewerbung nur mit der Unterstützung der Bürger erfolgen kann. Die letzten sieben Anläufe zur Ausrichtung der Spiele sind gescheitert, was die Notwendigkeit einer breiten gesellschaftlichen Zustimmung unterstreicht.

Die politischen Entscheidungsträger in Sachsen, einschließlich Kretschmer, sind sich der Verantwortung bewusst, die mit einer solchen Bewerbung einhergeht. Kretschmer forderte eine stärkere Unterstützung durch den Bund, um die erforderliche Infrastruktur und die Förderung von Trainern sicherzustellen. „Wir müssen die, die am Ende gewinnen, anständig honorieren. Das sind wir den Sportlern schuldig“, sagte er.

Die Idee, die Olympischen Spiele 2040 in Deutschland auszurichten, wird auch von anderen Städten und Regionen unterstützt. In Berlin, Hamburg, München und Nordrhein-Westfalen gibt es ebenfalls Bestrebungen, als mögliche Austragungsorte für die Spiele in Betracht gezogen zu werden. Karsten Günther, Vorstandsvorsitzender von TeamSportSachsen, betonte die Notwendigkeit einer gemeinsamen Anstrengung über regionale Grenzen hinweg, um die Bewerbung zu einem nationalen Anliegen zu machen.

Die Diskussion über die Olympiabewerbung wird von verschiedenen Stimmen begleitet. Athleten wie die Sprinterin Rebekka Haase haben sich für eine bessere finanzielle Honorierung der Sportler ausgesprochen, um die Wertschätzung für den Sport zu erhöhen. Haase wies darauf hin, dass von der Olympia-Prämie nach Steuern und Aufteilungen nur wenig übrig bleibt, was die Notwendigkeit einer fairen Vergütung unterstreicht.

Die Olympischen Spiele in Paris haben gezeigt, wie viel Begeisterung und Unterstützung Sportevents generieren können. Johannes Herber, Geschäftsführer des Vereins „Athleten Deutschland“, äußerte sich positiv über die Pläne und hofft, dass die olympische Begeisterung auch in Deutschland geweckt werden kann. „Da war schon dieser vielbeschworene olympische Geist sehr stark zu spüren“, sagte er.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Pläne für eine deutsche Bewerbung um die Olympischen Spiele 2040 entwickeln werden. Die nächsten Schritte werden entscheidend sein, um die notwendige Unterstützung sowohl auf politischer als auch auf gesellschaftlicher Ebene zu gewinnen. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob Deutschland tatsächlich als Austragungsort für die Olympischen Spiele 2040 in Betracht gezogen werden kann.

Quellen: Zeit Online, Süddeutsche Zeitung, MDR, Freie Presse.

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