19.10.2024
Digitales Zeitalter: Apple öffnet iPhones für mehr App-Freiheit in der EU
Digital-Gesetz: Apple lässt in der EU mehr seiner Apps vom iPhone löschen

Digital-Gesetz: Apple lässt in der EU mehr seiner Apps vom iPhone löschen

Die Einführung des Digital-Gesetzes DMA (Digital Markets Act) in der Europäischen Union hat bedeutende Auswirkungen auf die Nutzung von Apple-Geräten. Nutzer von iPhones und iPads in der EU werden bald die Möglichkeit haben, mehr von Apples eigenen Apps von ihren Geräten zu löschen. Dies betrifft zentrale Anwendungen wie den App Store, die Nachrichten-App Messages, den Webbrowser Safari sowie die Kamera- und Fotos-App. Lediglich die Einstellungen-App und die Telefonanruf-App werden weiterhin nicht löschbar bleiben.

Änderungen durch das Digital-Gesetz

Das Digital-Gesetz DMA zielt darauf ab, den Wettbewerb im digitalen Markt zu fördern, indem es großen Plattform-Betreibern vorschreibt, ihre eigenen Angebote nicht gegenüber konkurrierenden Apps zu bevorzugen. Diese Regelung soll sicherstellen, dass Nutzer eine breitere Auswahl an Anwendungen haben und nicht ausschließlich auf die von Apple entwickelten Apps beschränkt sind. In der Einstellungs-App wird es einen neuen Bereich geben, der es Nutzern ermöglicht, Standardanwendungen für verschiedene Funktionen auszuwählen. So können sie beispielsweise eine alternative App für Telefonate, Passwort-Manager oder Tastaturen festlegen.

Erweiterte Auswahlmöglichkeiten für Nutzer

Im Frühjahr 2025 plant Apple zudem, die Möglichkeit einzuführen, auch für Navigation und Übersetzungen alternative Standardanwendungen zu wählen. Diese Veränderungen sind Teil der Bemühungen, die Benutzerfreundlichkeit und Flexibilität der Geräte zu erhöhen und den Nutzern mehr Kontrolle über ihre Softwareumgebung zu geben. Bis Ende des Jahres müssen Nutzer von Safari auf ihren Geräten entscheiden, welches Programm sie als Standard für das Surfen im Internet verwenden möchten.

Ein Einschnitt für Apples Geschäftsmodell

Für Apple stellt diese Entwicklung einen signifikanten Einschnitt in das langjährige Geschäftsmodell dar. Der Konzern hat stets betont, dass die enge Integration von Hardware und Software einen entscheidenden Vorteil seiner Produkte darstellt. Die Dienstleistungs-Erlöse, die aus Abonnements und App-Abgaben resultieren, haben in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Im vergangenen Quartal erzielte Apple durch diese Einnahmen über 24,2 Milliarden Dollar, was mehr als ein Viertel des weltweiten Umsatzes ausmacht.

Fazit

Die bevorstehenden Änderungen, die durch das Digital-Gesetz DMA in der EU angestoßen werden, könnten die Art und Weise, wie Nutzer mit ihren Apple-Geräten interagieren, grundlegend verändern. Während Apple sich anpassen muss, um den neuen regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden, profitieren die Nutzer von einer größeren Auswahl und Flexibilität in der Nutzung von Apps. Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, wie sich diese Veränderungen auf den Markt und die Nutzererfahrungen auswirken werden.

Quellen

Die Informationen in diesem Artikel basieren auf Berichten von dpa und anderen Nachrichtenquellen, die über die Auswirkungen des Digital-Gesetzes auf Apple und seine Produkte informiert haben.

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