Der UNICEF Fotowettbewerb 2024 stellt das Leid von Kindern in Kriegsgebieten in den Mittelpunkt. Wie die Zeit berichtet, wurden erstmalig zwei Fotografien mit dem ersten Platz ausgezeichnet, beide entstanden im Kontext des Israel-Hamas-Krieges. Die prämierten Bilder zeigen die Auswirkungen des Konflikts auf Kinder beider Seiten und verdeutlichen das universelle Leid von Kindern in Kriegszeiten.
Das erste Gewinnerfoto, aufgenommen von der israelischen Fotografin Avishag Shaar-Yashuv, zeigt den achtjährigen Stav, der den Angriff der Hamas auf seine Siedlung am 7. Oktober 2023 überlebt hat. Das Bild entstand am 22. Oktober 2023 in einem Hotel und dokumentiert die emotionale Belastung des Jungen. Das zweite Siegerfoto, von der palästinensischen Fotografin Samar Abu Elouf, porträtiert die elfjährige Dareen und ihren fünfjährigen Bruder Kinan in einem Krankenhaus in Katar. Die Geschwister verloren ihre Eltern und 70 weitere Familienangehörige bei einem israelischen Luftangriff. UNICEF hebt hervor, dass die Bilder „subtil und würdevoll die inneren und äußeren Wunden der Kinder andeuten“.
Elke Büdenbender, Schirmherrin des Wettbewerbs, betonte die Wichtigkeit der Bilder: „Die beiden UNICEF Fotos des Jahres 2024 rufen uns zum Innehalten auf. Sie zwingen uns, die Perspektive zu wechseln und uns in die Lage der Kinder hineinzuversetzen – in ihre Trauer, ihre Angst, ihre Fassungslosigkeit und ihren Schmerz.“
Jurymitglied Peter-Matthias Gaede vom Deutschen Komitee für UNICEF hob die in den Bildern zum Ausdruck kommende „Universalität des kindlichen Leids“ hervor. Die Entscheidung, erstmals zwei Bilder von beiden Seiten eines Konflikts auszuzeichnen, unterstreicht laut Gaede, dass Kinder nicht für die Geschehnisse verantwortlich sind.
Juryvorsitzender Klaus Honnef beschrieb die Wirkung der Bilder als „zwingend ruhig“ und ergänzte: „Selten habe ich so erschütternde Bilder von äußerlich nahezu unverletzten Kindern gesehen.“
Neben den beiden Hauptpreisen wurden weitere Auszeichnungen verliehen. Der zweite Preis ging an den französischen Fotografen Pascal Maitre für die Aufnahme eines Jungen mit der Viruserkrankung Mpox in der Demokratischen Republik Kongo. Die Französin Maylis Rolland erhielt den dritten Preis für ein Foto eines frühgeborenen Kindes, das unter einer Atemmaske das Gesicht seiner Mutter berührt.
Der UNICEF Fotowettbewerb prämiert seit dem Jahr 2000 Fotos und Fotoreportagen, die die Lebensbedingungen von Kindern weltweit dokumentieren. Wie die Welt berichtet, wurden in den vergangenen Jahren unter anderem Bilder aus der Ukraine, Afghanistan und Sibirien ausgezeichnet, die Themen wie Kinderarbeit, Flucht und die Folgen von Krieg und Konflikten behandeln. Auch GEO berichtete über den Fotowettbewerb und unterstrich die Bedeutung der Bilder für die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Situation von Kindern in Krisenregionen.
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