Holger Scholze ist nicht mehr Präsident von Dynamo Dresden. Wie die Zeit am 16. November 2024 berichtete, legte der 53-Jährige sein Amt nieder und informierte den Aufsichtsrat über seine Entscheidung. Dieser Schritt folgte auf eine turbulente Mitgliederversammlung im Dresdner Congress Center. Dort stellte ein Mitglied den Antrag, das gegen Scholze laufende Ehrenratsverfahren fallen zu lassen. Nach über neunstündigen Beratungen entschieden die verbliebenen Mitglieder jedoch, nicht über den Antrag abzustimmen. Die gegen Scholze verhängte Strafe blieb somit bestehen.
Auslöser des Konflikts war ein Streit mit dem Ehrenrat, der Scholze Vorteilsnahme im Amt vorwarf. Wie im Geschäftsbericht der Saison 2023/24 festgehalten ist, soll Scholze "sehr ausführlich und gezielt Werbung für seine unternehmerische Arbeit in der Investmentbranche" gemacht haben. Der Ehrenrat belegte ihn daraufhin mit einer Geldstrafe von 1.000 Euro. Scholze wies die Vorwürfe stets zurück und verweigerte die Zahlung der Strafe. Infolgedessen entzog ihm der Ehrenrat die Mitgliederrechte, was auch seine Abwesenheit bei der entscheidenden Mitgliederversammlung erklärte. Wie Bild am 15.11.2024 berichtete, war Scholze aufgrund des Entzugs seiner Mitgliederrechte von der Versammlung ausgeschlossen, obwohl dort über seine Zukunft entschieden wurde.
Der Rücktritt Scholzes markiert das Ende einer Ära. Seit 2018 stand er an der Spitze des Vereins. Bild beschreibt den Vorgang als "einmalig im deutschen Fußball" und schildert die Hintergründe des Streits ausführlich. Auch die DNN berichteten am 16.11.2024 ausführlich über den Rücktritt und die vorangegangene Mitgliederversammlung. In einer Vereinsmitteilung bedauerte Vizepräsident Michael Bürger den Rücktritt Scholzes, respektierte aber dessen Entscheidung. Er betonte die enge Zusammenarbeit der vergangenen Jahre und dankte Scholze für seinen Einsatz. Wer die Nachfolge Scholzes antreten wird, ist derzeit noch offen.
Die DNN zitiert Scholze mit den Worten: „Unter den gegebenen Umständen kann ich meine persönlichen Talente und Stärken leider nicht mehr mit der gewohnten Rückendeckung zum Wohle unserer Sportgemeinschaft einsetzen. Das bedauere ich außerordentlich.“ Er fügte hinzu, dass die "Intrigenspiele weniger Personen" dem Verein seit Jahren extrem schaden würden. Auch Bild sieht die Notwendigkeit der Eskalation kritisch und zitiert den Ehrenrats-Chef Andreas Göckeritz mit der Begründung für die Strafe. Die Zeit betont, dass Scholze die Vorwürfe stets zurückgewiesen und die Strafe nicht gezahlt habe.
Die Zukunft von Dynamo Dresden ist nun ungewiss. Die Suche nach einem Nachfolger für Scholze beginnt. Die Ereignisse werfen ein Schlaglicht auf die internen Konflikte innerhalb des Vereins. Wie die Berichterstattung verschiedener Medien zeigt, sind die Meinungen über die Rechtmäßigkeit des Verfahrens gegen Scholze geteilt. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie Dynamo Dresden mit dieser Situation umgeht und wer die Führung des Traditionsvereins übernehmen wird.
Quellen: