19.10.2024
Ecuador zieht Waffenlieferung zurück nach russischem Druck
Ecuador hat nach einem Streit mit Russland seine Entscheidung, Waffen aus der Sowjet-Ära an die Ukraine zu liefern, rückgängig gemacht. Dies wurde durch die ecuadorianische Außenministerin Gabriela Sommerfeld im Parlament bekannt gegeben. Sie erklärte, dass Ecuador keine militärischen Materialien in Länder senden wird, die sich in einem internationalen bewaffneten Konflikt befinden. Die Umkehr in der Entscheidung folgt wenige Tage, nachdem Russland ein Importverbot für ecuadorianische Bananen aufhob, welches als Reaktion auf die Ankündigung der Waffenlieferungen verhängt worden war. Ursprünglich hatte Ecuadors Präsident Daniel Noboa im Januar eine Vereinbarung mit den USA bekannt gegeben. Diese sah vor, dass veraltete sowjetische Militärausrüstung gegen moderne Waffen aus den USA eingetauscht werden sollte. Die neuen Waffen sollten im Kampf gegen Drogenbanden in Ecuador eingesetzt werden. Geplant war unter anderem die Lieferung von sechs Militärhubschraubern sowie verschiedenen Raketenwerfern und Luftabwehrsystemen, die über die USA in die Ukraine transportiert werden sollten. Jedoch zog der geplante Rüstungshandel den Unmut Moskaus auf sich. Russland verhängte daraufhin ein Einfuhrverbot für Bananen von fünf ecuadorianischen Exporteuren und erließ Importbeschränkungen für Blumen aus Ecuador. Die Rücknahme dieser Beschränkungen am vergangenen Freitag deutet auf einen direkten Zusammenhang mit der nun abgesagten Waffenlieferung hin. Russland ist nach der Europäischen Union der zweitwichtigste Abnehmer von ecuadorianischen Bananen. Die Entscheidung Ecuadors steht im Kontext einer breiteren internationalen Debatte über Waffenlieferungen an die Ukraine und die Rolle verschiedener Länder in diesem Zusammenhang. Während einige Staaten die Ukraine mit militärischer Ausrüstung unterstützen, um ihre Verteidigung gegen die russische Aggression zu stärken, sind andere Länder bestrebt, Neutralität zu wahren oder ihre wirtschaftlichen Interessen zu schützen.
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