Vor einem Jahr, am 7. Oktober 2023, verübte die Hamas einen Terroranschlag auf Israel, bei dem über 1000 Israelis und 71 Ausländer ermordet und 251 Menschen in den Gazastreifen verschleppt wurden. Dieses Ereignis markierte einen Wendepunkt im Nahostkonflikt und löste eine Spirale der Gewalt aus, die bis heute anhält.
Anlässlich des Jahrestages des Anschlags bekräftigte Bundeskanzler Olaf Scholz die volle Solidarität Deutschlands mit Israel. In einer Videobotschaft verurteilte er den Terroranschlag aufs Schärfste und erinnerte an das Leid der Opfer und ihrer Angehörigen. „Es darf niemals sein, dass Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens hier in Deutschland in Angst und Schrecken leben müssen“, so Scholz.
Der Bundeskanzler betonte auch die Notwendigkeit eines Waffenstillstands, um die humanitäre Situation im Gazastreifen zu verbessern und die Freilassung der israelischen Geiseln zu erreichen. Langfristig bleibe eine verhandelte Zwei-Staaten-Lösung der einzige Weg zu einem dauerhaften Frieden, so Scholz.
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, zeigte sich im Interview mit der Süddeutschen Zeitung besorgt über die Zunahme des Antisemitismus in Deutschland und weltweit im Nachgang des Hamas-Terrors. „Der 7. Oktober wirkte wie ein Katalysator für Antisemitismus überall auf der Welt“, so Schuster.
Besonders bedrückend sei die Geschwindigkeit gewesen, mit der Kritik an der israelischen Politik auf Juden in Europa übertragen wurde. Dies zeige sich in einer wachsenden antisemitischen Stimmung sowohl im rechten als auch im linken Spektrum, oft kombiniert mit islamistischen Vorfällen.
Währenddessen setzt die israelische Armee ihre Angriffe im Libanon und im Gazastreifen fort. Im Libanon bombardiert die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben „Terrorziele“ der Hisbollah, unter anderem in der Nähe des internationalen Flughafens von Beirut. Im Gazastreifen wurden nach Angaben der israelischen Armee zwei Kommandozentralen der Hamas angegriffen.
Die Angriffe sind die Reaktion auf einen Raketenangriff des Irans auf Israel, bei dem mehrere Menschen getötet wurden. Die israelische Regierung macht den Iran für die Eskalation der Gewalt verantwortlich und kündigte Vergeltungsmaßnahmen an.
Der Konflikt im Nahen Osten hat verheerende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Im Gazastreifen wurden seit Beginn der israelischen Militäroperation im vergangenen Jahr tausende Menschen getötet und verletzt. Die Infrastruktur des Gazastreifens ist schwer beschädigt, viele Menschen sind obdachlos und auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Auch im Libanon hat der Konflikt zu Toten und Verletzten geführt. Die israelischen Angriffe haben die Infrastruktur des Landes weiter beschädigt und die humanitäre Lage der Bevölkerung verschlechtert.
Die internationale Gemeinschaft bemüht sich um eine Deeskalation des Konflikts und eine politische Lösung. Deutschland setzt sich für einen Waffenstillstand und die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen ein.
Doch die Fronten sind verhärtet und eine baldige Lösung des Konflikts ist nicht in Sicht. Der Konflikt im Nahen Osten bleibt eine der größten Herausforderungen für die internationale Gemeinschaft.
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