September 8, 2024
Einsatzkräfte im Harz setzen auf Wetteränderung zur Bekämpfung des Waldbrandes

Waldbrand am Brocken: Einsatzkräfte hoffen auf Wetterwechsel

Im Harz, genauer gesagt in der Nähe des Brockens, wütet ein erheblicher Waldbrand, der die Einsatzkräfte vor große Herausforderungen stellt. Das Gebiet ist durch seine zerklüftete und schwer zugängliche Landschaft besonders schwierig zu bekämpfen. Trotz dieser widrigen Umstände gibt es positive Nachrichten, da die Einsatzkräfte auf einen bevorstehenden Wetterwechsel hoffen, der ab dem späten Sonntagabend Regen bringen könnte. Laut dem Kreisbrandmeister des Landkreises Harz, Kai-Uwe Lohse, wird mit mehreren Tagen anhaltendem Einsatz gerechnet, jedoch besteht die Hoffnung, dass die Änderung der Großwetterlage am Montag zu einer Entspannung der Situation führen könnte.

Der Deutsche Wetterdienst hat für Sonntag weiterhin sehr warme Luft prognostiziert, die in Richtung Sachsen-Anhalt strömt. Ab dem späten Sonntagabend wird ein einsetzender Starkregen oder Dauerregen von Westen her erwartet. Unwetter mit mehr als 40 Litern Regen pro Quadratmeter sind dabei nicht ausgeschlossen. Diese Wetteränderungen könnten entscheidend für die Bekämpfung des Feuers sein.

In der Nacht zum Sonntag mussten die Löscharbeiten aufgrund der Dunkelheit unterbrochen werden. Nach Angaben des Landkreises fanden lediglich Patrouillenfahrten statt, während die Löschflugzeuge und Hubschrauber am Sonntagmorgen wieder in den Einsatz geschickt werden sollten.

Maximale Luftunterstützung im Einsatz

Am Samstagabend traf ein zweiter Hubschrauber der Bundeswehr am Brocken ein, und für den Sonntag wird ein weiterer Bundeswehrhubschrauber erwartet. Ein Sprecher der Stadt Wernigerode gab an, dass am Sonntag den ganzen Tag über geflogen werden soll. Ab 8 Uhr wird das Maximum an Luftbrandbekämpfungsmitteln in der Luft sein, das sich über dem höchsten Gipfel Norddeutschlands koordinieren lässt. Insgesamt sollen acht Hubschrauber und vier Flugzeuge im Einsatz sein.

Nach Angaben des Landkreises waren am Samstag mehr als 250 Kräfte im Einsatz, darunter vier Flugzeuge und drei Hubschrauber. Unterstützung kam zudem aus benachbarten Landkreisen und Bundesländern. Einsatzkräfte aus dem Salzlandkreis, den Landkreisen Göttingen und Goslar sowie vom Technischen Hilfswerk, Nationalpark, Bundeswehr und Bundespolizei sind ebenfalls beteiligt.

Evakuierungen und Sperrungen

Das Feuer brach am Freitag am Königsberg, einer Nebenkuppe des Brockens, aus und breitete sich auf eine Länge von rund 1.000 Metern aus. Das betroffene Gebiet ist derzeit für Zivilisten gesperrt. Anwohner aus Braunlage, Torfhaus und dem Gebiet rund um die B4 wurden gebeten, wegen der Rauchentwicklung Fenster und Türen geschlossen zu halten. Am Freitag mussten rund 500 Menschen mit Bussen vom Brocken evakuiert werden, da die Harzer Schmalspurbahnen den Zugverkehr zwischen Drei Annen Hohne und dem Brocken bis mindestens einschließlich Sonntag eingestellt hatten.

Die Einsatzkräfte bereiten sich auf einen langwierigen Einsatz vor, da die Waldbrandgefahr in weiten Teilen Sachsen-Anhalts als sehr hoch eingeschätzt wird. In den letzten Wochen kam es immer wieder zu Wald- und Feldbränden, die jedoch meist schnell gelöscht werden konnten. Der aktuelle Brand am Brocken ist jedoch eine ernsthafte Herausforderung, die eine koordinierte und umfassende Reaktion erfordert.

Die Situation bleibt angespannt, und die Einsatzkräfte arbeiten rund um die Uhr, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, um die Auswirkungen des Brandes zu minimieren und die Sicherheit der Anwohner sowie der Einsatzkräfte zu gewährleisten.

Die Hoffnung auf den angekündigten Wetterwechsel bleibt bestehen, und die Einsatzkräfte sind bereit, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation zu bewältigen.

Quellen: dpa, Zeit Online, Stern, Kurier

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