September 16, 2024
Pinakothek der Moderne erweitert Sammlung mit Picassos Meisterwerk
Kunst: Pinakothek der Moderne kauft Gemälde von Picasso

Kunst: Pinakothek der Moderne kauft Gemälde von Picasso

München - Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen haben ein bedeutendes Gemälde von Pablo Picasso erworben, das als Schlüsselwerk des Kubismus gilt. Die "Femme au violon" aus dem Jahr 1911 wird nun dauerhaft in der Pinakothek der Moderne ausgestellt, nachdem es seit 2014 als Dauerleihgabe in der Sammlung war. Dies wurde von den Verantwortlichen der Staatsgemäldesammlungen in München bekannt gegeben.

Die Pinakothek der Moderne, die eine der wichtigsten Sammlungen moderner Kunst in Deutschland beherbergt, hat nun ein zentrales Werk aus der Hochphase Picassos in ihren Beständen. Picasso, der von 1881 bis 1973 lebte, und sein Kollege Georges Braque entwickelten den Kubismus ab 1906/07 als radikalen Bruch mit der bisherigen Malerei. Die "Femme au violon" ist ein herausragendes Beispiel für diese Kunstbewegung, die sich durch eine geometrische Zerlegung von Figuren und Objekten auszeichnet.

Der Ankauf wurde durch eine Allianz von sechs Förderern ermöglicht, darunter der Freistaat Bayern, die Ernst von Siemens Kunststiftung und die Kulturstiftung der Länder. Auch private Unterstützer wie Fritz Schäfer und die Würth-Gruppe trugen zur Finanzierung bei. Der genaue Preis für das Gemälde wurde nicht veröffentlicht, jedoch ist bekannt, dass der Ankauf über mehrere Jahre hinweg vorbereitet wurde.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth bezeichnete das Gemälde als einen unschätzbaren kunsthistorischen Wert. Sie betonte, dass der feste Platz der "Femme au violon" in der Pinakothek der Moderne ein großer Gewinn für München und die gesamte deutsche Museumslandschaft sei. Roth äußerte ihre Freude darüber, dass ein Stück künstlerische Avantgarde in Deutschland dauerhaft für die Öffentlichkeit bewahrt werden konnte.

Das Gemälde hat eine besondere Verbindung zu München. Bereits 1913 wurde es in der ersten internationalen Picasso-Retrospektive in der Modernen Galerie des Galeristen Heinrich Thannhauser ausgestellt. Neben der "Femme au violon" wurden auch andere bedeutende Werke Picassos gezeigt, die heute Teil der Staatssammlungen sind. Das neu gerahmte Bild wird zusammen mit anderen kubistischen Werken in der Pinakothek der Moderne präsentiert.

Die "Femme au violon" ist nicht nur ein bedeutendes Kunstwerk, sondern auch ein Beispiel für die Entwicklung des analytischen Kubismus, der sich durch eine reduzierte Farbgebung und die Abkehr von einem festen Betrachterstandpunkt auszeichnet. Die Komposition des Gemäldes besticht durch ihre geometrischen Formen und die auf Grau-, Braun- und Ockertöne reduzierte Pinselschrift, die den Betrachter dazu einlädt, die menschliche Gestalt und das Instrument in einer neuen Perspektive zu betrachten.

Insgesamt stellt der Erwerb des Gemäldes einen bedeutenden Schritt für die Pinakothek der Moderne dar. Die Sammlung Moderne Kunst wird durch die "Femme au violon" bereichert, und es wird erwartet, dass das Werk eine zentrale Rolle in zukünftigen Ausstellungen und Programmen der Institution spielen wird.

Die Pinakothek der Moderne ist Teil des Münchner Kunstareals und zählt zu den führenden Museen für moderne und zeitgenössische Kunst in Deutschland. Mit dem Erwerb der "Femme au violon" wird die Sammlung um ein weiteres Meisterwerk ergänzt, das die Entwicklung der modernen Kunstgeschichte in Deutschland widerspiegelt.

Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen setzen sich weiterhin dafür ein, bedeutende Werke der Kunstgeschichte zu sichern und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Ankauf der "Femme au violon" ist ein Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen staatlichen Institutionen und privaten Förderern, die es ermöglichen, Kunstwerke von internationalem Rang zu erwerben und zu bewahren.

Quellen: dpa, SZ.de, BR24

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