Die Heizsaison ist in vollem Gange, und es gibt eine leichte Entspannung bei den Preisen für Haushaltsenergie. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 7. November 2024 berichtete, sind die Preise für Haushaltsenergie im September im Durchschnitt um 4,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Diese Entwicklung bringt eine gewisse Erleichterung für viele Haushalte in Deutschland, die in den letzten Jahren unter stark gestiegenen Energiekosten gelitten haben. Wie die Zeit am 7. November 2024 ebenfalls berichtete, ist Heizen aktuell für die meisten Menschen in Deutschland etwas günstiger als vor einem Jahr.
Die Entspannung zeigt sich jedoch nicht bei allen Energieträgern gleichermaßen. Leichtes Heizöl verzeichnete einen deutlichen Preisrückgang von 17,9 Prozent. Verbraucher, die mit Fernwärme heizen, müssen hingegen tiefer in die Tasche greifen. Hier stiegen die Preise um 31,8 Prozent, besonders spürbar in Großstädten, wo Fernwärme weit verbreitet ist. Beim am häufigsten genutzten Energieträger Gas gab es kaum Veränderungen; die Preise sanken minimal um 1,9 Prozent. Auch Strom ist günstiger geworden und kostet durchschnittlich 4,0 Prozent weniger als im September 2023.
Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hatte massive Auswirkungen auf die Energiepreise in Deutschland. Zwischen 2020 und 2023 verteuerten sich fossile Brennstoffe drastisch. Leichtes Heizöl und Erdgas kosteten am Ende dieser Periode etwa doppelt so viel wie im Jahr 2020, mit Steigerungen von 107,3 Prozent bzw. 96,7 Prozent. Da rund drei Viertel der deutschen Haushalte mit diesen Energieträgern heizen, trafen die Preisexplosionen viele Menschen hart. Fernwärme verzeichnete im gleichen Zeitraum einen moderateren Preisanstieg von 38,5 Prozent, während Strom um 36,1 Prozent teurer wurde.
Die stark gestiegenen Energiekosten trugen maßgeblich zur Inflation bei, die in diesem Zeitraum um 16,7 Prozent zunahm. Immer mehr Haushalte gaben an, aus Kostengründen ihre Wohnungen nicht mehr ausreichend heizen zu können. Im Jahr 2023 waren laut Statistischem Bundesamt 8,2 Prozent der Bevölkerung betroffen, im Vergleich zu 6,7 Prozent im Vorjahr. Besonders stark betroffen waren Alleinerziehende mit Kindern (15,5 Prozent), kinderreiche Familien (9,8 Prozent) und Alleinlebende (9,5 Prozent). Im EU-Vergleich liegt Deutschland mit 10,6 Prozent unter dem Durchschnitt, da vor allem in Südeuropa viele Menschen nicht ausreichend heizen können.
Obwohl die aktuelle Preisentwicklung eine positive Tendenz zeigt, ist die Energiekrise noch nicht überwunden. Die Preise liegen weiterhin deutlich über dem Vorkrisenniveau. Experten raten Verbrauchern, ihre Energieverträge genau zu prüfen und Angebote zu vergleichen. Auch die Bundesregierung setzt auf Energiesparmaßnahmen und den Ausbau erneuerbarer Energien, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren und die Energieversorgung langfristig zu sichern.
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